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175 | www.limina-graz.eu Blockers bzw. White-listing20 zugänglich. Das ist Teil einer gegenseitigen
Nutzungsübereinkunft – und auch grundsätzlich in Ordnung (wenn es in
den AGB klar kommuniziert wird). SchlieĂźlich bekommt man ja auch et-
was, was man will.
Mitunter ist schon alleine die Sammlung und Anreicherung von Daten fĂĽr
die Nutzung fĂĽr deren Weitergabe an Werbenetzwerke eine Art der Zah-
lung. Auch bei Bezahl-Angeboten (die einen Konsum „ohne störende Wer-
bung“ versprechen) ist nicht automatisch sichergestellt, dass nicht ebenso
Daten gesammelt werden – eben unter einem anderen Gesichtspunkt und
mit anderer Methodik.
Über andere Daten wie persönliche bei Amazon, Twitter oder Facebook–
haben wir weitgehend noch die Nutzungskontrolle– auch wenn es zweifel-
los immer wieder Datenmissbrauch21 gibt.
Der Einsatz von Profilierung und zielgerichteter individueller Kommu-
nikation sind – da sei mir eine persönliche Einschätzung erlaubt – nicht
geeignet, demokratische Entscheidungen wie die Entscheidung zum Brexit
oder die US Präsidentenwahl maßgeblich und anders verändernd zu be-
einflussen als es ĂĽber klassische Massenmedien seit vielen Jahrzehnten
möglich ist. Damit ist das nur genauer möglich. Der Rest sind festgelegte
demokratische Regeln. Wenn man weitreichend ändernde Entscheidun-
gen fĂĽr Brexit mit einfacher Mehrheit macht, dann ist das so entschieden
– auch wenn ein ohnedies knapper Ausgang dadurch ebenso knapp auch
kippen kann.
In letzter Zeit gibt es immer mehr Druck auf die groĂźen Daten-Verarbei-
ter wie Facebook, keine Daten mehr mit anderen Anbietern zu teilen. Doch
dadurch verfestigen sich andererseits exklusive Datenmonopole. Werbung
kann daher etwa nur mehr durch Facebook zielgerichtet angeboten werden.
Steigende Anforderungen im Datenschutz wie etwa GDPR/EU-DS-GVO22
und die Begrenzung der Weitergabe an Dritte fĂĽhren zu mehr und besserer
Privacy. Wir haben wieder (?) mehr Kontrolle ĂĽber die Daten.
Das bedeutet natürlich auch, dass die Geschäftsmodelle vieler Anbieter so
nicht mehr funktionieren – bis auf die großen Anbieter mit hinreichend
groĂźen eigenen Dateninseln.
Christian Ekhart | Big Data und Metadaten
20 Aufhebung des Ad-blockers fĂĽr
dieses Angebot im lokalen Browser.
21 Vgl. https://www.forbes.com/
sites/jodywestby/2018/03/27/what-
is-amazing-about-the-facebook-
cambridge-analytica-story.
22 Vgl. https://en.wikipedia.org/
wiki/General_Data_Protection_
Regulation.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) räumt dem Nutzer
wieder mehr Kontrolle über seine Daten ein, gefährdet aber dadurch
die Existenz einiger Services, an die man sich inzwischen gewöhnt hat.
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Volume 1:1
- Title
- Limina
- Subtitle
- Grazer theologische Perspektiven
- Volume
- 1:1
- Editor
- Karl Franzens University Graz
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- Size
- 21.4 x 30.1 cm
- Pages
- 236
- Categories
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven