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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
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54 | www.limina-graz.eu Jochen Ostheimer | Den eigenen Untergang erzĂ€hlen, um ihn zu verhindern AussagekrĂ€ftig wird eine solche Vorgehensweise, wenn mehrere Szenarien zugleich entwickelt werden, die ein umfassendes Spektrum an möglichen Entwicklungen veranschaulichen und so vergleichbar machen. Die zunĂ€chst verwendeten Szenarien wurden nach einiger Kritik fĂŒr den dritten (2001) und vierten Weltklimabericht (2007) grĂŒndlich umgearbei- tet. Zugleich bemĂŒhte sich der IPCC darum, seine Grundlagen offenzulegen, und erklĂ€rte die Erstellung der Szenarien detailliert in einem Special Report on Emissions Scenarios (vgl. IPCC 2000; Arnell u. a. 2004). Die SRES-Sze- narien beginnen mit gesellschaftlichen Szenarien, d. h. paradigmatischen Annahmen ĂŒber gesellschaftliche Entwicklungen wie Bevölkerungswachs- tum, weltwirtschaftliche Dynamik, Energieverbrauch usw., aus denen sich dann Emissionsszenarien entwickeln lassen, die fĂŒr Klimamodellierungen, also die Darstellung von VerĂ€nderungen bei Temperatur, Niederschlag, Bewölkung oder Verdunstung, genutzt werden können. Mit dieser Vorge- hensweise werden zwei Arten oder Quellen von Varianz eingefangen. Zum einen kann die gesellschaftliche Entwicklung nur schlecht vorhergesagt werden, zum anderen lĂ€sst sich keine starre Korrelation zwischen ange- nommenen weltgesellschaftlichen VerhĂ€ltnissen und Treibhausgasemis- sionen herstellen, weil diese von der Art der Energieerzeugung und der Ef- fizienz des Energieverbrauchs abhĂ€ngen. Um die Bandbreite dieser Variablen abzudecken, wurden zunĂ€chst vier ver- schiedene storylines entwickelt, die auf der Basis reprĂ€sentativer Annahmen verschiedene ZukĂŒnfte der Weltgesellschaft veranschaulichen. Als „a short ‚history‘ of a possible future development expressed as a combination of key scenario characteristics“ (IPCC 2000, 169; ein knapper Überblick ĂŒber die vier ErzĂ€hlungen findet sich ebd. 173–174, 178–182) werden sie nicht tabellarisch dargestellt, sondern haben die Form einer ErzĂ€hlung. Die nar- rative Gestalt wurde bewusst gewĂ€hlt, um den Verfassern der Szenarien zu helfen, das komplexe Wechselspiel zwischen den verschiedenen Einfluss- faktoren besser und kohĂ€renter zu erfassen, um die Arbeitsgrundlage der IPCC-Arbeitsgruppen zu den gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels zu verbessern, um die Szenarien leichter der Öffentlichkeit zu erklĂ€ren und um klarer zu fassen, ob bzw. welche zusĂ€tzlichen Annahmen noch erfor- derlich sind (vgl. IPCC 2000, 27, 170–171). Verschiedene storylines veranschaulichen verschiedene ZukĂŒnfte der Weltgesellschaft.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
3:1
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
222
Categories
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