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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
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157 | www.limina-graz.eu Martina Schmidhuber | Mehr-Generationen-Wohnen als Zukunftsmodell diese Tätigkeit keineswegs als Aufgabe einer einzigen Person, sondern als eine der ganzen Familie, der Kommune und der Gesellschaft (vgl. Grone- meyer 2013, 211). Er ist jedoch davon überzeugt, dass gerade das Gegenteil geschieht: Die Menschen tun sich nicht zusammen und unterstützen ein- ander in vulnerablen Situationen, vielmehr vereinsamen sie, nicht zuletzt deshalb, weil allein schon die Architektur so gestaltet wird, dass keine Ge- meinschaft möglich ist: „Auf der Tagesordnung steht die architektonische Konstruktion der Lee- re. Die Statistik belehrt uns schon lange darüber, dass die Zahl der allein wohnenden Menschen kontinuierlich zunimmt. Jetzt begreifen wir, dass die kommunale Entwicklung, das Bauen in der Stadt, die Vereinsamung zum Ziel hat.“ (Gronemeyer 2013, 238) Wenn es also darum gehen muss, Einsamkeit zu vermeiden, Menschen in vulnerablen Situationen gastfreundlich zu begegnen und sie bei Bedarf in ihrem Alltag zu unterstützen, ist es erforderlich, über Wohnformen nach- zudenken, die dies leisten können. Das Mehr-Generationen-Haus, in dem Frauen die unbezahlte Fürsorgearbeit wie selbstverständlich geleistet ha- ben, ist obsolet. Es gilt andere Formen zu finden, die dies auf gerechte Art und Weise leisten. Wohnformen der Zukunft – wider die Einsamkeit In diesem Abschnitt sollen deshalb zukunftsträchtige, bereits bestehende oder in Planung befindliche Wohnformen vorgestellt werden. Ein schon älteres Projekt ist das Ökotopische Zentrum in Maria Lanzen- dorf in Nieder österreich. Das Projekt darf als äußerst erfolgreich betrach- tet werden, da es bereits seit Anfang der 1980er-Jahre besteht und mehr Menschen im Ökotopischen Zentrum wohnen wollen als Platz haben.1 Es be- gann damit, dass eine Gruppe engagierter PädagogInnen, PsychologInnen und ArchitektInnen, die sich für nachhaltiges Wohnen interessierten, be- schlossen, eine Gesinnungsgemeinschaft zu gründen, die an das Ökotopia des gleichnamigen Romans von Ernest Callenbach (1975) angelehnt sein sollte. Es ging dabei um ein umweltbewusstes, nachhaltiges Leben in Ge- meinschaft. In Maria Lanzendorf wurde rasch eine ehemalige Textilfabrik 1 Das Ökotopische Zentrum stellt keine Homepage oder sonstige In- formationszugänge für die Öffent- lichkeit bereit, deshalb stammen alle hier erwähnten Informationen aus einem persönlichen Gespräch mit einem ehemaligen Bewohner des Ökotopischen Zentrums. Das Ökotopische Zentrum in Maria Lanzendorf in Niederösterreich
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
3:1
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
222
Categories
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