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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
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174 | www.limina-graz.eu Anna-Christina Kainradl und Ulla Kriebernegg | „They say we messed it up. Killing the planet ...“ der ebenfalls starke Auswirkungen auf die Separierung der Alten als eigene Gruppe hatte, wie Katz in seiner Foucault’schen Analyse „Alarmist demo- graphy. Power, knowledge, and the elderly population“ (1992, 209) sicht- bar macht: „In particular and in line with Michel Foucault’s ideas on population politics, the case can be made that the origins of alarmist demography can be traced to the institutional and professional differentiation of the elderly during the nineteenth and early twentieth centuries“ (Katz 1992, 208). Diese Differenzzuschreibungen bestimmen bis heute den gesellschaft- lichen Diskurs und wirken auch in literarischen Genres weiter, wie in der derzeit populären Gattung der „Nursing Home Narratives“ (Kriebernegg 2015), zu der auch die im Folgenden besprochene Kurzgeschichte „Tor- ching the Dusties“ zu zählen ist. Margaret Atwood, „Torching the Dusties“ (2014) Atwoods Kurzgeschichte, die 2016 in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Fackelt die Alten ab!“ als Schlusserzählung des Sammelbandes Die steinerne Matratze (The Stone Mattress) erschien, thematisiert bereits lan- ge vor der „Fridays for Future“-Bewegung die generationelle Spaltung, die westliche Gesellschaften durchzieht. Die Geschichte spielt in einer luxu- riösen SeniorInnen-Residenz namens Ambrosia Manor irgendwo in Nord- amerika (Atwood 2014, 228). Der satirische Charakter der Kurzgeschichte lässt sich bereits an Atwoods Wahl des Namens für das Altersheim erken- nen, ist Ambrosia in der griechischen Mythologie doch die Substanz, die den Göttinnen und Göttern Unsterblichkeit verleiht, die aber auch zum Einbalsamieren von Leichnamen verwendet wurde (Kriebernegg 2018, 52). Die gesellschaftliche Grundsituation in der Erzählung wird geprägt durch Katastrophen in Folge des Klimawandels, die die dystopische Form der Ge- schichte noch verstärken. Aber auch die scheinbar paradiesische, friedliche Existenz innerhalb des SeniorInnenheims Ambrosia Manor ist bedroht. In Ambrosia Manor haben sich nun die ProtagonistInnen Wilma und To bias, zwei alte BewohnerInnen, kennengelernt und angefreundet. Sie bilden eine Schicksalsgemeinschaft, in der Tobias, der geheimnisvolle, ungarische Gentleman mit widersprüchlichen Erzählungen über seine Vergangenheit,
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
3:1
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
222
Categories
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