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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
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Page - 186 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1

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186 | www.limina-graz.eu Anna-Christina Kainradl und Ulla Kriebernegg | „They say we messed it up. Killing the planet ...“ Ausformulierung fragt es weniger nach einer Kompensation für Schäden als vielmehr nach einer gerechten Verteilung der gegenwärtigen Güter unter Berücksichtigung sowohl der bereits verbrauchten als auch der für ein gutes Leben notwendigen Güter (Meyer/Roser 2006). Auf diese Art wendet es den Blick von vergangenen Schäden auf die Gestaltungsmöglichkeiten in Gegenwart und Zukunft. Überlegungen für einen generationenübergreifenden Klimadiskurs In Margaret Atwoods Kurzgeschichte wird wiederholt ein enger Zusam- menhang zwischen dem Wunsch nach Kompensation historischer Schuld für Klimaschäden, Fragen der Ressourcenknappheit und der Konstrukti- on gegensätzlicher Gruppenidentitäten, in diesem Fall der Alten und der Jungen, hergestellt. Die aus der Kurzgeschichte und deren Analyse ge- wonnene moralische Sensibilität der Lesenden lässt Konstellationen und Umstände erahnen, unter denen die Anwendung des Verursacherprinzips sowie die Diskussion von Fragen distributiver Gerechtigkeit im politischen Diskurs gefährdet erscheint: Unter gewissen Bedingungen, in bestimmten Umständen und in gewissen Kontexten könnte die Anwendung des Verur- sacherprinzips, d. h. die Frage nach der Wiedergutmachung begangener Schäden, die Diskriminierung einer bestimmten Gruppe verstärken. Ebenso könnte der Diskurs der Ressourcenknappheit Diskriminierung för- dern. Diese Umstände, Bedingungen und Konstellationen betreffen ins- besondere die Zuschreibung gegensätzlicher Gruppenidentitäten sowie einseitig negativer Eigenschaften, wie es beispielsweise im Bürde-Diskurs des Alters zu sehen ist. Werden in Folge einzelnen Individuen homogene Gruppenzugehörigkeit und Gruppenmerkmale zugeschrieben und diese in Zusammenhang mit der Suche nach Schuldigen gesetzt, könnten damit inhumane, die Gesellschaft in ihrer Vielfalt schädigende Konsequenzen, die bis hin zum Gerontozid führen könnten, im Namen der Gerechtigkeit begründet werden. Finden parallel dazu Diskurse statt, in denen bereits Formen der Diskriminierung latent vorhanden sind, wie es beispielswei- se die Altersdiskriminierung im Rahmen der Pflegedebatte zeigt, so ist mit Wechselwirkungen zu rechnen. Die Anwendung des Verursacherprinzips und der Diskurs der Ressourcenknappheit könnten Diskriminierung fördern.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:1
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
3:1
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
222
Categories
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