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W. Weirer, J. Brunner und A. Gmoser | Professionell – missionarisch – an der Grenze zum Fundamentalismus?
formen von Religion bzw. genauerhin vom Christentum – mit gelegent-
lichen Blickkontakten zu der anderen Konfession –, so erweist sich dieses
heute als völlig unzureichend, um sich ein Bild von der religiösen Land-
schaft zu machen und sie zu verstehen.“ (Mette 2010, 91)
In diesem Sinne interessiert sich dieser Beitrag für Ausdrucksformen ju-
gendlicher Religiosität im Milieu neuer katholischer Jugendbewegungen.
Am Beispiel des Angebotes der HOME Church Salzburg, das aufgrund sei-
nes Auftrittes in diversen Social Media-Plattformen für eine exemplarische
Analyse ausgewählt wurde, wird versucht, Spezifika der dort wahrnehm-
baren religiösen Äußerungen, Überzeugungen, Einstellungen, Haltungen
und Ausdrucksformen zu beschreiben.
Das Thema des Beitrages steht dabei im Horizont verschiedener For-
schungskontexte: Zum einen geht es darum, einen Beitrag zur notwen-
digen Intensivierung religionssoziologischer und religionspädagogischer
Forschung im Bereich des Verhältnisses von Jugend und Religion zu leis-
ten. Viele Maßnahmen und Konzepte religiöser Bildung werden gegen-
wärtig faktisch ohne empirische Evidenz entwickelt (vgl. dazu auch Weirer
2021b). Ein anderer Kontext ist die erstarkende Diskussion um (religiöse)
Fundamentalismen, der sich u. a. diese Ausgabe von LIMINA widmet. Der
Begriff erfährt in den letzten Jahren in verschiedenen Bereichen und mit
unterschiedlichen Konnotationen eine Renaissance und dient gelegentlich
als Kampfbegriff gegen verschiedene religiöse Gruppierungen und Bewe-
gungen.
Nach einer Einbettung der Fragestellung in die genannten Forschungsge-
biete und einer kurzen Darstellung der spezifischen empirischen Frage-
stellung und Methodik werden in diesem Beitrag exemplarische Wahrneh-
mungen und Ergebnisse aus der Analyse der sogenannten Sunday Mornings
vorgestellt und diese in einem Resümee kritisch gewürdigt und hinterfragt.
Ziel ist es, einen Beitrag zu einem religionspädagogisch differenzierten
Blick auf neue katholische (Jugend-)Bewegungen zu leisten, der Polarisie-
rungen Widerstand leistet und damit zugleich Herausforderungen identi-
fiziert und Anknüpfungspunkte für religiöse Bildung sucht.
Das bestehende Forschungsinteresse der
Religionspädagogik ist erweiterungsbedürftig.
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:1
- Title
- Limina
- Subtitle
- Grazer theologische Perspektiven
- Volume
- 4:1
- Editor
- Karl Franzens University Graz
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- Size
- 21.4 x 30.1 cm
- Pages
- 224
- Categories
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven