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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:1
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Page - 154 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:1

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154 | www.limina-graz.eu W. Weirer, J. Brunner und A. Gmoser | Professionell – missionarisch – an der Grenze zum Fundamentalismus? Ausnahmen – in der Regel sachgerecht interpretiert und kontex- tu alisiert. ̟ Rigorose, aus der Tradition abgeleitete Ethik Anleitungen für die persönliche Lebensgestaltung werden im- mer wieder – als Empfehlungen, aber gelegentlich auch als klare Aufforderungen – zur Sprache gebracht. Gerade wenn zuvor eine emotionale Verbindung aufgebaut wurde, wird mit direktiven Aus- sagen und scheinbar eindeutigen Antworten auf komplexe Fragen die Grenze zur Manipulation überschritten. Die durch die Online- Übertragung entstehende, ausschließlich monodirektionale Kom- munikation verstärkt das Risiko der Beeinflussung von Entschei- dungen zur individuellen Lebensführung. ̟ Exklusive, antipluralistische Heilserwartung In den analysierten Messages waren kaum Anzeichen einer antiplu- ralistischen Haltung erkennbar. In einer Kurzpredigt des Priesters der Loretto-Bewegung hingegen meinte dieser: „Jesus sagt auch: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Le- ben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.‘ Das sind haarige Worte: Nicht viele Wege zum ewigen Glück, nein: DER Weg. Jesus sagt: ‚Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben‘. Er sagt nicht: ‚Na, es ist ja kein Problem, welchen Weg du auch immer gehst.‘ Nein, der Weg zum ewigen Glück – und das ist die Botschaft des heutigen Evangeliums, um die wir nicht herum- schiffen dürfen – die Botschaft des heutigen Evangeliums ist: Der Weg zum ewigen Glück geht nicht an Jesus vorbei. Es geht nur über Jesus.“ (SM #151, 55:36–56:22) Diese Aussage lässt keine anderen außer christliche Glaubenswe- ge zu und spricht somit anderen Religionen keinen „Strahl jener Wahrheit […], die alle Menschen erleuchtet“ (Nostra aetate 2) zu. ̟ Abgrenzung gegen die Außenwelt als ‚böse‘ oder verkommen Derartige Abgrenzungstendenzen waren im analysierten Material kaum zu erkennen, eher geht es vielfach darum, die ‚Innenwelt‘, d. h. die Gemeinschaft zu stärken und hochzustilisieren.
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:1
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
4:1
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
224
Categories
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