Page - 119 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:2
Image of the Page - 119 -
Text of the Page - 119 -
119 | www.limina-graz.eu
Christian Wessely | Wie spricht ein Geist zum anderen Geist?
Die International Standardization Organisation (ISO) hat, um die weltweite
Kommunikation zwischen unterschiedlichen Computersystemen zu er-
möglichen, den Open Systems Interconnect (OSI) Standard entwickelt (vgl.
Zimmermann 1980). Die Notwendigkeit dafĂĽr ergab sich aus einem ge-
wissen Wildwuchs an unterschiedlichen Entwicklungen. Sobald Mitte der
1970er-Jahre klar war, dass die Vernetzung von Computersystemen mit-
telfristig unverzichtbar sein wĂĽrde, begannen die wichtigsten Player (da-
mals IBM, DEC, HP und Xerox) mit der Auslieferung von Geräten, die netz-
werkfähig waren – allerdings mit weitgehend individuellen Produkten, die
nicht oder nur unter Schwierigkeiten miteinander zu verbinden waren.
Der OSI-Standard definiert ein Schichtenmodell, dem derzeit in Betrieb
befindliche Netzwerke grundsätzlich folgen. Es ist in Stufen aufgebaut, die
vom Konkreten und der Hardware zunehmend abstrakter und software-
orientierter werden. Der Datenstrom funktioniert in beiden Richtungen:
Ankommende Daten laufen von 1 bis 7, abgehende von 7 bis 1 durch die
Schichten.
1. Physical Layer: Die „Bitübertragungsschicht“ ist als Medium der
Transmission der Werte für 0 und 1 zuständig. Dazu gehört die ge-
samte Hardware, von der Netzwerkschnittstelle im Rechner ĂĽber
CAT-Kabel und Stecker bis hin zu Satelliten oder Ăśberseekabeln.
2. Data Link Layer: Auch diese Schicht ist hardwareorientiert, sie be-
fasst sich allerdings schon mit einer konkreten Transportaufgabe:
Hier wird der scheinbare „Datenstrom“ in Pakete verpackt, die je-
weils mit einer Möglichkeit der Integritätsprüfung versehen sind. So
können Störungen im Bereich der Schicht 1 korrigiert werden.
3. Network Layer: in dieser Schicht ist z. B. das Internet Protocol (IP) ak-
tiv. Der Network Layer ĂĽbernimmt Datenpakete von Schicht 2 und
schickt sie an die richtige Netzwerkadresse weiter, und zwar ĂĽber
den bestmöglichen Weg, wenn es mehrere Alternativen gibt.
4. Hier werden die Datenpakete aus Schicht 3 ĂĽber-
nommen und auf korrekte Reihenfolge, Vollständigkeit und Inte-
gri tät überprüft. Fehlende Pakete werden „nachbestellt“. Zu diesem
Layer gehört z. B. das Transmission Control Protocol (TCP).
5. Session Layer: Eine Session ist jede etablierte Verbindung zwischen
zwei Rechnern. Sie repräsentiert die gesicherte und stabile Kommu-
nikation von Netzwerkadresse zu Netzwerkadresse.
Ein Schichtenmodell, dem Netzwerke grundsätzlich folgen
Limina
Grazer theologische Perspektiven, Volume 3:2
- Title
- Limina
- Subtitle
- Grazer theologische Perspektiven
- Volume
- 3:2
- Editor
- Karl Franzens University Graz
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 4.0
- Size
- 21.4 x 30.1 cm
- Pages
- 270
- Categories
- Zeitschriften LIMINA - Grazer theologische Perspektiven