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LIMINA - Grazer theologische Perspektiven
Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
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Page - 128 - in Limina - Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2

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126 | www.limina-graz.eu Agnethe Siquans | „Die Speise des Wortes Gottes essen“ Mt. 5,8), die einfach in der Seele (vgl. Gen. 20,6 u.ö.), die untadelig im Leben, die frei im Gewissen sind, ihnen kommt es zu, das Wort da rĂŒber zu hören, ihnen können diese Mysterien erklĂ€rt werden. ‚Euch nĂ€mlich ist gegeben,‘ heißt es, ‚die Mysterien des Reiches Gottes zu kennen, jenen aber‘ (Mt. 13,11) das heißt denen, die es nicht verdienen, die nicht so sind, dass sie es verdienen, und nicht aufnahmefĂ€hig sein können zum Ver- stehen der Geheimnisse, jenen kann dieses priesterliche Brot nicht gege- ben werden, das das geheime und mystische Wort ist, sondern das Wort in Gleichnissen, das fĂŒr das gewöhnliche Volk (vgl. Mt. 13,13).“ (in Lev. hom. 13,6) Das geistige VerstĂ€ndnis des Wortes Gottes ist nicht allen zugĂ€nglich. Es liegt auch nicht einfach offen zutage. Wiederum spricht Origenes hier von Mysterien. Voraussetzung fĂŒr deren Erkenntnis ist erstens ein entspre- chender Lebenswandel ohne SĂŒnde und zweitens eine intensive BeschĂ€fti- gung und Kenntnis des Wortes Gottes als Lehre Christi. Ethische und spiri- tuelle Ebene sind also eng miteinander verknĂŒpft. Brot gibt es fĂŒr alle, aber das besondere Brot aus Feinmehl, das den Priestern vorbehalten ist, erhal- ten nicht alle. Obwohl Origenes ein kirchliches Priesteramt kennt, schreibt er mit 1 Petr 2,9 priesterliche Aufgaben und Privilegien allen christlichen GlĂ€ubigen zu (vgl. SchĂ€fer 1977, 45–53). Dazu gehört auch das Lesen und Verstehen der Schrift. Dreierlei Speise auf dem spirituellen Weg Origenes unterscheidet drei Gruppen von Adressat/inn/en je nach spiritu- ellem Fortschritt (vgl. De principiis IV 2,4; Torjesen 1986, 39–42). Es gibt AnfĂ€nger/innen, etwas weiter Fortgeschrittene, die aber noch schwach sind, und die Vollkommenen. FĂŒr sie alle gibt es unterschiedliche Arten von Speise: Milch, GemĂŒse oder Fleisch. Das Fleisch bezeichnet auch hier den geistigen Sinn. Die genannten Speisen entnimmt er verschiedenen Stellen bei Paulus und aus dem HebrĂ€erbrief, wo sich die Parallele von Speise und Lehre bereits findet. „Schon oft haben wir gesagt, dass das Fleisch in den Schriften die feste Speise und die vollkommene Lehre anzeigt. Denn ich weiß, dass gemĂ€ĂŸ den Schriften eine Speise der Seele Milch, eine andere Speise der Seele GemĂŒse und eine andere Fleisch ist, so wie der Apostel selbst ĂŒber man- che Menschen sagt: ‚Ich gab euch Milch zu trinken, nicht Speise. Denn ihr vertrugt sie noch nicht, doch auch jetzt vertragt ihr sie noch nicht. Denn bis jetzt seid ihr fleischlich‘ (1 Kor. 3,2f.); und desgleichen sagt er anders-
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Limina Grazer theologische Perspektiven, Volume 4:2
Title
Limina
Subtitle
Grazer theologische Perspektiven
Volume
4:2
Editor
Karl Franzens University Graz
Date
2021
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
Size
21.4 x 30.1 cm
Pages
214
Categories
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