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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
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Page - 9 - in Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik

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Vorwort    9 senschaftsgeschichtlichen Entwicklungen sowie Herausforderungen im Bereich von Tonaufzeichnung und -archivierung. Als Referenzbeispiel eines heutigen Audioarchivs dient ihm das am Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberöster- reich angesiedelte OÖ. Spracharchiv. Umfangreichen, historisch gewachsenen Sammlungen und Archiven im Bereich von Kirche und Staat gelten die Aufsätze von Friedrich Buchmayr und Cornelia Sulzbacher. Am Beispiel von Bibliothek und Archiv des Augustiner Chor- herrenstiftes St. Florian erläutert Buchmayr die Voraussetzungen eines Sam- melns, das primär nicht einer systematischen Logik folgte. Im Archiv hängt die Sammlung naturgemäß eng mit der geistigen und wirtschaftlichen Produktion des Klosters zusammen; im Fall von Bestandserweiterungen im Bereich der Biblio- thek stand über Jahrhunderte hinweg der Nutzen der jeweiligen Bücher für Seel- sorge und/oder Lehre im Vordergrund. Dass es sich bei staatlichen Archiven keineswegs ausschließlich um Verwaltungsarchive handelt, führt Cornelia Sulz- bacher aus, die in ihrem Beitrag „Spuren von Dichtern, Literatur und Kultur“ im Oberösterreichischen Landesarchiv nachgeht. An Urkunden, Dokumenten zu Besitz und Beruf, Fotografien usw. zeigt sie eindrücklich, welch vielfältige Anknüpfungspunkte ForscherInnen in einem Landesarchiv finden können. Beiträge zu politischen (und mitunter zutiefst moralischen) Aspekten und Dimensionen von Archiven stehen am Ende des vorliegenden Bandes. Joachim Förster berichtet über die „rechtspolitischen Herausforderungen“ im Umgang mit den hochsensiblen Dokumenten des Stasi-Unterlagen-Archivs. Prozesse, die nor- malerweise im Vorfeld der Übernahme von Beständen stattfinden (Bewertung, Auswahl etc.), konnten im Fall der Unterlagen des Ministeriums für Staatssicher- heit der ehemaligen DDR nicht durchgeführt werden – das Material wurde im laufenden Betrieb eingefroren. Monika Mayer macht in ihrem Aufsatz die teils kriminologische Archivarbeit deutlich, die nötig ist, wenn es darum geht, in der NS-Zeit geraubte Kunstwerke ihren rechtmäßigen Eigentümern zu restituieren. Am Beispiel der Kunstsammlung von Mathilde und Gottlieb Kraus gibt sie Ein- blicke in das System des NS-Kunstraubs und in einen komplizierten und langwie- rigen Restitutionsprozess. Deutlich machen Mayers Ausführungen zudem, dass gerade Österreich nach 1945 oft kein oder nur wenig Interesse daran hatte, die im Dritten Reich gestohlenen Werke rasch zu restituieren. Dass historisch-kritisches Edieren nicht im „politisch unberührten“ Raum stattfindet und eng mit Archiven und Sammlungspolitik zusammenhängt, macht der Beitrag von Johannes John deutlich. Dem Werk des Dichters Adalbert Stifter sind zwei historisch-kritische Werkausgaben gewidmet, deren Entstehung jeweils untrennbar mit der Zeitge- schichte und verschiedenen Sammlungseinrichtungen verbunden ist. Heute steht – vor allem dank jener Archive und Bibliotheken, in deren Besitz die Hand- schriften Stifters sind – die länderübergreifende gemeinsame Arbeit am Werk des
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Title
Logiken der Sammlung
Subtitle
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Authors
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
202
Keywords
Archiv, Nachlassinventar
Categories
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