Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Weiteres
Belletristik
Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Page - 73 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 73 - in Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik

Image of the Page - 73 -

Image of the Page - 73 - in Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik

Text of the Page - 73 -

Der eine kommt ins Archiv, der andere kommt nicht ins Archiv    73 Hippen spricht hier von einer Mischform; Kathrin Bender schreibt 2008 – dem Zeitgeist entsprechend – mit sehr ähnlichen Komponenten vom multimedialen Charakter des Kabaretts (vgl. Bender 2008, 62). In beiden Varianten sollte zu diesen Merkmalsbündeln, so muss man ergänzen, die wittgensteinsche Familien- ähnlichkeit als epistemologische Basis mitgedacht werden. Dem historischen und damit wandelbaren Zugang widmen sich unterschiedliche Texte der Kaba- rettgeschichtsschreibung, oft mit Fokus auf politische Verfolgung und Zensur. Im österreichischen Zusammenhang ist hier in erster Linie das umfangreiche Œuvre von Hans Veigl und Iris Fink (vgl. Veigl 2013; Fink und Veigl 2016) zu nennen. Dabei wird sowohl auf formale als auch inhaltliche Definitionen weitestgehend verzichtet. Stattdessen wird eher der soziokulturelle Hintergrund beleuchtet. Was sich aber für das Kabarett als die üblichere Zugangsweise herausgestellt hat, ist das Aneinanderreihen von unterschiedlichen Zitaten und Positionen zum Thema Kabarett, oft von den ausführenden Akteurinnen und Akteuren selbst. So findet sich auf der Homepage des Deutschen Kabarettarchivs eine Datei mit fast 40 Seiten an Definitionsversuchen, u. a. auch mit solchen von Dieter Hildebrand, Volker Pispers und Gerhard Polt (vgl. Heil 2017). Jenseits der Frage, ob eine Defi- nition denn überhaupt sinnvoll sei, steht also ein Bedürfnis der (Selbst-)Beschrei- bung – also eine bestimmte Praktik der Selbstverortung der Kabarettistinnen und Kabarettisten. Diskursanalytisch (und auch praxeologisch) interessant ist, dass aus bestimmten Zeitabschnitten des 20. Jahrhunderts, allen voran der Zeit der NS-Diktatur, oft mehr Texte darüber, was Kabarett sein soll, nicht sein soll und darf – oder früher, als alles noch besser war, gewesen ist –, vorhanden sind als tatsächliche Texte der Ausführenden. Auch die wenigen vorhandenen Nachlässe sind in diesem Punkt meist nicht sehr aufschlussreich oder harren noch der Auf- Abb. 2: Österreichisches Kabarettarchiv.
back to the  book Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik"
Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Title
Logiken der Sammlung
Subtitle
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Authors
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
202
Keywords
Archiv, Nachlassinventar
Categories
Weiteres Belletristik
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Logiken der Sammlung