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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
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124    Friedrich Buchmayr den Sommermonaten 2018 und 2019 folgte die Reinigung aller Regalböden und der rund 40.000 BĂŒcher im Hauptsaal der Stiftsbibliothek. Die dabei dokumen- tierten SchĂ€den an den BĂŒchern werden seither mithilfe von Sponsoren und Buchpaten nach Dringlichkeitsstufen restauriert. Im Zuge der Reinigungsaktion fanden sich zwei Fragmente der Riesenbibel von St. Florian (um 1140), die Ende des 16. Jahrhunderts ausgeschieden und als BucheinbĂ€nde verwertet wurden (vgl. Buchmayr und Kafka 2019). 4  Stiftsarchiv Die Bedeutung des Stiftsarchivs St. Florian ist aus seinem Aufbewahrungsort abzulesen. Es war (wie die Silberkammer) von Anfang an in der NĂ€he der PrĂ€latur untergebracht und wanderte bei den Umbauten, selbst beim großen Barockneu- bau, und den damit verbundenen Verlagerungen immer mit der PrĂ€latur mit. Archiv und Registratur waren bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eins und dienten rechtlich-administrativen Zwecken, also zur Dokumentation der Untertanenver- hĂ€ltnisse, des Besitzstands, der Schenkungen und der juristischen Privilegien. Diese Funktion des Stiftsarchivs als Herrschaftsinstrument zeigte sich auch an symbolischen Gesten. Noch im Jahr 1793 wurden dem neuen Propst bei der Amts- ĂŒbergabe die ArchivschlĂŒssel und das Ă€lteste Stiftsurbar ausgehĂ€ndigt.6 Im 19. Jahrhundert rĂŒckte der historische Wert der Archivalien in den Blick- punkt. Damit Ă€nderte sich auch das Ordnungsschema und die Sammlungsstrate- gie. Stiftsarchivar Jodok StĂŒlz (1799–1872), einer der bedeutendsten Historiker Oberösterreichs (vgl. zuletzt Petz-Grabenbauer und Slapnicka 2010), nahm eine grĂŒndliche Skartierung vor und ĂŒbergab viele Akten an die 1848 errichteten neuen Verwaltungsbehörden (BezirksĂ€mter, Bezirksgerichte etc.). Gleichzeitig ordnete er die ĂŒbrig gebliebenen Archivalien nach wissenschaftlichen Kriterien und erschloss sie durch Repertorien. Neue Sammlungen wie die NachlĂ€sse der Chorherren kamen hinzu. a)  Urkunden Das Stiftsarchiv St. Florian besitzt rund 2.400 Urkunden auf Pergament, die chro- nologisch geordnet sind. Die Reihe beginnt mit der Ă€ltesten Originalurkunde des Landes Oberösterreich aus dem Jahr 1002. Alle Urkunden bis zum Jahr 1600 6  Stiftsarchiv St. Florian, Stiftsakten, 1793 September 10./11.
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Title
Logiken der Sammlung
Subtitle
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Authors
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
202
Keywords
Archiv, Nachlassinventar
Categories
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