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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
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Das Oberösterreichische Landesarchiv    133 lieren, lĂ€sst sich sehr vereinfacht sagen, dass nicht zu einem Thema gesammelt, sondern archivwĂŒrdiges Schriftgut eines Produzenten als Bestand ĂŒbernommen und bearbeitet wird. So wĂŒrde man beispielsweise nicht die Akten des Adalbert- Stifter-Institutes/StifterHauses nach Themen wie „Ausstellungen“, „Publikatio- nen“, „Organisation“ aufteilen und mit den Akten des Oberösterreichischen Lan- desmuseums zu Ausstellungen, Publikationen und Organisation mischen, sondern einen Bestand „Stifter-Institut“ bilden und einen Bestand „Landes- museum“. Ausnahmen bestĂ€tigen bekanntlich die Regel, und auch im OÖLA gibt es diese Ausnahmen, beispielsweise den Bestand „Stifterakten“. Da Adalbert Stifter bei einer Behörde arbeitete, finden sich die Spuren seiner beruflichen TĂ€tigkeit im Aktenbestand der k.k. Statthalterei im Bereich Unterricht. Entgegen dem oben ausgefĂŒhrten Provenienzprinzip, nĂ€mlich Unterlagen in ihrem Entstehungszu- sammenhang zu belassen, wurden diese „Stifterakten“ aus dem Bestand gezogen, nicht zuletzt um sie besser schĂŒtzen zu können. Die Unterschrift Stifters unter einem Akt weckt schneller Begehrlichkeiten als die Unterschrift eines lĂ€ngst ver- gessenen Sachbearbeiters. An den Bestand „Stifterakten“ angeschlossen wurden in der Folge EinzelstĂŒcke wie beispielsweise die Verlassenschaftsabhandlungen von Adalbert Stifter und seiner Frau Amalia. Was fĂŒr Stifter-ForscherInnen eine Erleichterung bedeutet, erschwert hingegen die Arbeit von WissenschaftlerIn- nen, die sich mit Schulfragen im Land ob der Enns im 19. Jahrhundert beschĂ€fti- gen und möglicherweise genau jene Akten suchen, die zufĂ€llig Stifter bearbeitet hat. Mit einer detaillierten Dokumentation und Verzeichnung der aus einem Bestand gezogenen Einzelakten lĂ€sst sich diese Problematik allerdings gut lösen. Im Folgenden sollen anhand von einigen Beispielen Spuren von Dichtern, Literatur und Kultur im OÖLA vorgestellt werden. 1  Geburt und Tod Jede und jeder von uns findet sich alleine schon durch ihre bzw. seine Geburt in einem Archiv wieder: UrsprĂŒnglich fĂŒhrten die anerkannten Kirchen im staat- lichen Auftrag die PersonenstandsbĂŒcher zur Beurkundung von Geburt, Ehe- schließung und Tod. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich Ă€nderte sich dies und das Personenstandswesen ist bis heute eine Aufgabe der Gemeinden im ĂŒbertragenen Wirkungsbereich (vgl. Personenstandsgesetz 2013 BGBl. I Nr. 16/2013). Das OÖLA erhielt im Jahr 1975 vom Bischöflichen Ordinariat Linz die Abschriften der Pfarrmatriken aller oberösterreichischer Pfarrgemeinden von 1819 bis 1940. Die Originale befinden sich in den Pfarren.
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Title
Logiken der Sammlung
Subtitle
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Authors
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
202
Keywords
Archiv, Nachlassinventar
Categories
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