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Logiken der Sammlung - Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
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168    Monika Mayer Unter der Nummer 4423 ist in Band 7 der Vugesta-Journalbücher die Verwer- tung des Vermögens von Gottlieb Kraus detailliert aufgeschlüsselt (vgl. Staatsar- chiv, C). In der angefügten Auflistung der Käufer scheint namentlich der Direktor der Österreichischen Galerie, Bruno Grimschitz, auf. Auch die weiteren angeführ- ten Namen der Erwerber sind Beleg für die Qualität der Kunstsammlung Kraus: genannt seien exemplarisch Museen wie die Graphische Sammlung Albertina und das Landesmuseum Joanneum in Graz, aber auch Hans Posse, Sonderbeauf- tragter Adolf Hitlers für das „Führermuseum“ in Linz, sowie Heinrich Hoffmann, Hitlers Leib fotograf, der 1943 Karoly Markós Seestück ankaufte. Im Dezember 1941 übernahm das Institut für Denkmalpflege aus dem Lager der Spedition Kirchner & Co. zwölf Kunstwerke der Sammlung Kraus zur fotogra- fischen Dokumentation. Auf der im Archiv des Bundesdenkmalamtes verwahrten Übernahmeliste findet sich der Vermerk: „Beschlagnahmungen der Vugesta Wien, I. Bauernmarkt“ (Archiv BDA, B; Abb. 3). Der Pettenkofen scheint als Nr. 7 unter dem Titel Zigeunerwagen am Wasser auf; als Nr. 9 ist die Heroische Seeland- schaft mit stürzenden Figuren von Markó angeführt. Bereits am 7. Jänner 1942 übermittelte Herbert Seiberl, der Leiter des Instituts für Denkmalpflege, Hans Posse für den Sonderauftrag Linz Fotografien von 12 Bildern, welche mir die Vugesta vorgelegt hat. Es befinden sich darunter einige Gemälde von großartiger Qualität. Vor allem muss auf den Waldmüller, Motiv vom Hallstättersee, hingewiesen werden, dessen Köstlichkeit auf der Fotografie nicht deutlich wird. Ebenso schön ist die Donaulandschaft von Jak. Emil Schindler. Auch die Pettenkofen und R. v. Alt sind sehr schön. Die holländische Landschaft v. J. Emil Schindler ist ebenfalls ein großartiges Werk. Ich bitte um Nachricht, welches von den Bildern für Linz in Betracht käme […]. (Archiv BDA, C) Wie dem im Bundesarchiv Koblenz überlieferten Briefwechsel von Hans Posse und dem Beauftragten der Vugesta, Karl Herber, zu entnehmen ist, erfolgte im Februar 1942 tatsächlich die Erwerbung von drei Kunstwerken „aus der Samm- lung Gottlieb Kraus“ für das geplante „Führermuseum“ in Linz.10 Hans Posse bestätigte Anfang März den erfolgten Ankauf dreier Bilder von Alt, Schindler und Waldmüller „von der Vugesta“: Auf das Aquarell „Der Kanzelfuss in St. Stephan“ von Rud. v. Alt habe ich zu Gunsten der Wiener Stelle, die dieses Bild zu haben wünschte, verzichtet. […] Die anderen Stücke aus 10  „Laut Mitteilung des Institutes für Denkmalpflege in Wien, Zl. 1325/K 41 wurden für das Kunstmuseum in Linz die nachstehenden 4 Bilder übernommen: 1. Schindler ‚Innlandschaft‘/5. Waldmüller ‚Hallstatt‘/11. Rud. v. Alt ‚Römischer Triumphbogen‘/12. Rud. v. Alt ‚Kanzelfuss in St. Stephan‘“ (Bundesarchiv Koblenz, A).
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Logiken der Sammlung Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Title
Logiken der Sammlung
Subtitle
Das Archiv zwischen Strategie und Eigendynamik
Authors
Petra-Maria Dallinger
Georg Hofer
Publisher
De Gruyter Open Ltd
Date
2020
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-11-069647-9
Size
15.5 x 23.0 cm
Pages
202
Keywords
Archiv, Nachlassinventar
Categories
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