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Deportiert nach Mauthausen, Volume 2
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Page - 104 - in Deportiert nach Mauthausen, Volume 2

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104 | Peter Hallama Kleinen Festung Theresienstadt. Nach drei Monaten wurde Leo Haas nach Auschwitz deportiert, von wo er ins KZ Sachsenhausen kam, um im Geldfälscherkommando im Rahmen der «Aktion Bernhard» eingesetzt zu werden. Im Rahmen der Verlegung die- ser Werkstatt nach Mauthausen kam auch Haas im Februar 1945 in das oberösterrei- chische KZ, von wo er zunächst in das Außenlager Redl-Zipf und bei dessen Evakuie- rung Anfang Mai 1945 ins Außenlager Ebensee verlegt wurde.67 Genau einen Monat vor Kriegsende ging auch aus dem Polizeigefängnis im Brün- ner Kaunitz-Studentenheim, das mit 1200 Häftlingen völlig überfüllt war, neuerlich ein Transport politischer Häftlinge nach Mauthausen ab. Anders jedoch als bei den Todesmärschen aus den Konzentrationslagern war der Transport aus dem Kaunitz- Studentenheim dazu bestimmt, direkt in der Gaskammer Mauthausens zu enden. In der Früh des 7. April 1945 wurden ungefähr zweihundert Häftlinge aus dem Kaunitz- Kolleg zum Güterbahnhof in Brünn gebracht, wo sie, gemeinsam mit dreißig Frauen aus dem Gefängnis in der Brünner Cejl-Straße  71, in drei Güterwaggons verladen wur- den. Der Transport führte über Iglau (Jihlava) und Budweis nach Mauthausen. Als die Gefangenen am Vormittag des 9. April am Bahnhof Mauthausen ankamen, erlebten sie sogleich einen Fliegeralarm. Trotz des nahen Kriegsendes überlebte nur ein einziger Häftling dieses Transportes, der Österreicher Franz Arnold. Alle anderen wurden kurz nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.68 Drei Wochen später kam ein Transport aus dem Flossenbürger Außenlager Freiberg, das Mitte April geräumt worden war, in Mauthausen an. Fast zweihundert jüdische Tschechinnen, die zuvor aus Auschwitz nach Freiberg gekommen waren, erreichten so am 29. April 1945, sechs Tage vor der Befreiung des Lagers, das KZ Mauthausen.69 67 Siehe etwa den Nachruf auf Leo Haas in Věstník židovských náboženských obcí v Československu 45/10 (1983), S. 2 ; Leo Haas : Die Affäre der Theresienstädter Maler, in : Rudolf Iltis et  al. (Hg.), Theresienstadt, Wien 1968, S. 170–176 ; Baumgartner et  al. (Hg.), Der Geist ist frei, Bd. 2, S. 85–88 ; Markéta Petrášová/ Arno Pařík : Terezín v kresbách vězňů 1941–1945 [Theresienstadt in den Zeichnungen der Gefangenen 1941–1945] [Ausstellungskatalog], Praha 1983, o. S. 68 Jitka Gruntová/František Vašek : Brněnský transport smrti do Mauthausenu dne 7. dubna 1945. Mrtví žijí ve vzpomínkách živých [Der Brünner Todestransport nach Mauthausen am 7. April 1945. Die Toten leben in den Erinnerungen der Lebenden], in : Vlastivědný věstník moravský 59.2 (2007), S. 113–128 ; František Nedbálek : Transport «KL  3» Brno  – KT Mauthausen [Der Transport «KL  3» Brünn  – KZ Maut- hausen], in : Morava v boji proti fašismu  II. II. sborník statí, vzpomínek a dokumentů [Mähren im Kampf gegen den Faschismus  II. II. Sammelband von Aufsätzen, Erinnerungen und Dokumenten], Brno 1990 (Studie k dějinám Moravy v 19. a 20. století, 2), S. 203–218 ; M. B.: Transport KL  3 šel přímo do plynu (Brno) [Der Transport KL  3 ging direkt ins Gas (Brünn)], in : Zdeněk Gavalec/Zdeněk Hoření (Hg.), Paměť není na prodej, aneb, Hrst vzpomínek na okupaci a osvobození [Das Gedächtnis ist nicht zu ver- kaufen, oder, Eine Hand voll Erinnerungen an Okkupation und Befreiung], Praha 2000, S. 38–40. 69 Die zeitlichen Angaben variieren in den Erinnerungen stark. Lisa Scheuer etwa schreibt davon, dass sie sechs Wochen vor Kriegsende in Mauthausen war ; Scheuer, Vom Tode, S. 101. Auch andere Überlebende berichten von einer Ankunft im März oder Anfang April. Zum Außenlager Freiberg und seiner Evaku- ierung siehe Ulrich Fritz : Freiberg, in : Benz/Distel, Ort des Terrors, Bd. 4, S. 113–116 ; Pascal Cziborra : KZ Freiberg. Geheime Schwangerschaft, Bielefeld 2008 (Die Außenlager des KZ Flossenbürg, 4), beson- Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Volume 2
Title
Deportiert nach Mauthausen
Volume
2
Authors
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Editor
Melanie Dejnega
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Size
16.8 x 23.7 cm
Pages
716
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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