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Deportiert nach Mauthausen, Volume 2
Page - 151 -
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Page - 151 - in Deportiert nach Mauthausen, Volume 2

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151Erlebnisse spanischer Republikaner auf dem Weg nach Mauthausen | gann für sie ein anderes Leben» ; und schließlich ihre Ankunft in Mauthausen, wo zwei Drittel von ihnen umkamen. Damit verbunden ist eine ganze Reihe von Entscheidungen, die alternative Wege ermöglicht und nicht zur Deportation geführt hätten, wie zum Bei- spiel : Warum haben sie sich nicht Francos Truppen angeschlossen oder während des Bürgerkrieges die Seiten gewechselt ? Warum haben sie sich im Zuge der Retirada nicht versteckt oder sind geflohen, wie andere es taten ? Warum sind sie in Frankreich nicht aus den Internierungslagern geflohen bzw. nach Spanien zurückgegangen, wie Zehntau- sende andere Spanier ? Warum haben sie sich nicht den achtzigtausend angeschlossen, die über den SERE und die JARE5 nach Amerika, Portugal oder England ins Exil gegan- gen sind, ja sogar : Warum gehörten sie nicht zu den viertausend, die in die Sowjetunion emigriert sind ? Andere flohen noch im März 1939 von den Häfen von Valencia, Alicante oder Cartagena auf Schiffen nach Afrika, wo sie wenige Monate später auf die Republika- ner trafen, die in die französische Fremdenlegion eingetreten waren. Flucht und Internierung in Frankreich Im Februar 1939 wurden mehrere Hunderttausend Soldaten, Offiziere und Zivilisten vom Rückzug der Republikanischen Armee erfasst und sahen sich dazu veranlasst, die Grenze zu Frankreich zu überqueren, schutzlos, gezwungen, ihre Waffen der franzö- sischen Gendarmerie abzuliefern. Überwacht von der französischen Armee und von den Kolonialtruppen, die aus Senegalesen und Marokkanern bestanden, wurden sie zu Fuß bis zu den Stränden im Süden Frankreichs geführt, um dort schmählich zwischen dem Meer und den Stacheldrahtzäunen eingesperrt zu werden, ohne Obdach und fast ohne Wasser und Nahrung, gezwungen, im Freien auf dem feuchten Boden zu schlafen. Der damals 20-jährige katalanische Seemann Francisco Batiste Baila erinnert sich so daran : «Am 26. Jänner zogen die Truppen Francos in Barcelona ein, und um nicht in die Hände der Nationalisten zu fallen, floh ich mit meinem verwundeten Bein bis zur Grenze. Ich kam nach Le Perthus, das war schlimm, dein Land verlassen zu müssen, die Pyrenäen zu sehen. Dieser Exodus war schrecklich, denn es waren nicht nur die republikanischen Soldaten, die flohen, sondern auch die Zivilbevölkerung, Kinder, Frauen, einige Bauern, die mit ihrem Vieh ka- men, um nach Frankreich zu gehen. Abgesehen von den Soldaten  – die Franzosen hatten uns verboten, die Grenze zu überqueren, und dort versammelten sich Tausende und Aber- tausende von Menschen, die aus Barcelona flohen, vor allem aus der Hauptstadt Barcelona. Zuerst ließen sie die Frauen und Kinder hinein ; aber die Soldaten  – sie warteten zehn oder fünfzehn Tage, bis sie die Militärangehörigen, die sich dort versammelten, hineinließen. Ich 5 SERE  – Servicio de Emigración de los Republicanos Españoles (Emigrationsdienst der Spanischen Repub- likaner) ; JARE  – Junta de Auxilio a los Republicanos Españoles (Hilfskomitee für die Spanischen Repub- likaner). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Volume 2
Title
Deportiert nach Mauthausen
Volume
2
Authors
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Editor
Melanie Dejnega
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Size
16.8 x 23.7 cm
Pages
716
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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