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Deportiert nach Mauthausen, Volume 2
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Page - 228 - in Deportiert nach Mauthausen, Volume 2

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228 | Merethe Aagaard Jensen stieg der Anzahl illegaler Zeitungen. Die rund 260 im Untergrund erscheinenden Zei- tungen fanden eine große Leserschaft und waren ein wichtiges Glied im vorher er- wähnten nichtbewafftenen Widerstand gegen die Nasjonal Samling und die deutsche Besatzungsmacht. Über die «illegalen» Zeitungen gelang die Verbreitung der Wider- standsparolen und die Koordination von Massenprotesten gegen die Nazifizierung.20 Der militärische Flügel der Widerstandsbewegung bestand bereits seit Sommer 1940 und nahm die folgenden Aufgaben wahr : Errichtung von Militärgruppen, die sich für einen Partisanenkrieg hinter den deutschen Linien im Fall einer Invasion Nor- wegens durch die Alliierten bereithalten sollten ; Einrichtung eines Nachrichtendiensts, der Angaben über die deutschen Truppen und Befestigungen nach London weiterlei- tete ; sowie schlussendlich Sabotageaktionen. Während in Dänemark die Anzahl der Sabotageaktionen im Jahr 1943 stieg, dauerte es bis Sommer 1944, bevor solche Ak- tionen auch in Norwegen von nichtkommunistischen Gruppen im höheren Ausmaß durchgeführt wurden. Die führenden Personen des Widerstands21 waren lange gegen Sabotageaktionen aus Angst vor den daraus resultierenden deutschen Repressalien. Die norwegischen Kommunisten waren wie die dänischen sehr aktiv in der Produk- tion illegaler Druckwerke und bei Sabotageaktionen. Sie spielten jedoch keine so zent- rale Rolle im Widerstand wie in Dänemark. In Norwegen stand der breite nichtbewaff- nete Widerstand im Zentrum. Die norwegischen Kommunisten wurden im Gegensatz zu den dänischen nie im Kreis der überparteilichen Führung des Widerstandes in ih- rem Land akzeptiert.22 Allerdings wurde der Widerstand in beiden Ländern von der britischen Special Operations Executive (SOE) militärisch und von der BBC propagan- distisch unterstützt. Die meisten der 114 norwegischen Männer und 17 norwegischen Frauen, die nach Mauthausen deportiert wurden, waren in irgendeiner Weise in den oben erwähnten Widerstandsaktivitäten tätig gewesen. Bei den übrigen trifft dies aber nicht oder nur sehr begrenzt zu, und nur einer der norwegischen Mauthausen-Häftlinge war jüdi- scher Herkunft. Darauf wird weiter unten näher eingegangen. 20 Hans Luihn : Den frie hemmelige pressen i Norge under okkupasjonen 1940–45. En fortellende biblio- grafi [Die freie heimliche Presse in Norwegen unter der Okkupation 1940–45. Eine erzählende Bibliogra- fie], Oslo 1999, S. 9, 17, 19 ; Halvorsen, Zwischen London und Berlin, S. 343. 21 Hiermit sind die norwegische Exilregierung in London und die beiden Gruppen «Kretsen» (Der Kreis) und «Milorg» (Militärorganisation) gemeint. 22 Halvorsen, Zwischen London und Berlin, S. 347–350 ; Terje Halvorsen : NKP [Die Kommunistische Par- tei Norwegens], in : Dahl et  al. (Hg.), Norsk krigsleksikon 1940–45, S. 291–292, hier 291 ; Lars Borgers- rud : Modstandsbevægelsen i Norge. Forudsætninger, fremvækst og struktur, [Die Widerstandsbewegung in Norwegen. Voraussetzungen, Entwicklung und Struktur], in : Hans Fredrik Dahl/Bjarte Bruland (Hg.), Danske tilstande. Norske tilstande. Forskelle og ligheder under tysk besættelse 1940–45 [Dänische Zu- stände. Norwegische Zustände. Unterschiede und Ähnlichkeiten unter der deutschen Besatzung 1940– 45], Kopenhagen 2010, S. 177–199, hier 177, 187–195, 197 ; Poulsen, Besættelsesårene 1940–1945, S. 116. Vgl. Frode Færøy : Fiende eller forbundsfelle ? Den kommunistiske motstandsbevegelsen i Norge [Feind oder Verbündeter ? Die kommunistische Widerstandsbewegung in Norwegen], Oslo 2017. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Volume 2
Title
Deportiert nach Mauthausen
Volume
2
Authors
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Editor
Melanie Dejnega
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Size
16.8 x 23.7 cm
Pages
716
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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