Page - 231 - in Deportiert nach Mauthausen, Volume 2
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231«Wie
vom Erdboden verschwunden …» |
Einige der norwegischen Mauthausen-Häftlinge wurden von der Gestapo in Norwegen
derart schlimm gefoltert, dass sie bleibende Schäden davontrugen.30 Die norwegischen
Mauthausen-Häftlinge berichten über schwere Folterungen vor allem in den regiona-
len Gestapo-Hauptquartieren in Kristiansand und Bergen.31
Unter den Mauthausen-Häftlingen, die im sogenannten Arkivet (Staatsarchiv)32 in
Kristiansand verhört wurden, befand sich Osmund Faremo. Die brutalen Foltermetho-
den kosteten ihn beinahe das Leben. DarĂĽber berichtet er Folgendes :
«Für die meisten war das ja ein völlig neues Erlebnis. Sie dachten, dass Deutschland eine
Kulturnation und rein technisch gesehen eine der fortschrittlichsten Nationen der Welt sei,
und dass […] du es mit kultivierten Menschen zu tun hättest. Doch dann zeigte sich, dass
dies überhaupt nicht stimmte. […] Ich wurde zusammengeschlagen, meine Nieren wurden
30 NHM, Interviews mit Bjørg Quale und Franz Skønberg ; Magnusson, Jeg vil leve, S. 54–89.
31 Vgl. Kristen Taraldsen : Arkivet. Torturens høyborg, [Das Archiv. Die Hochburg der Folter], Kristiansand
2003 (Arkivet Skiftserie).
32 Das norwegische Staatsarchiv in Kristiansand wurde von der Gestapo als regionales Hauptquartier be-
nutzt.
Abb. 1: Gefangene im Polizeihaftlager Frøslev gehen zum Abendessen, zwischen August 1944 und
Mai 1945 (© Nationalmuseum Dänemark, Neg.-Nr. 27259).
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen
Volume 2
- Title
- Deportiert nach Mauthausen
- Volume
- 2
- Authors
- Gerhard Botz
- Alexander Prenninger
- Regina Fritz
- Editor
- Melanie Dejnega
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21216-4
- Size
- 16.8 x 23.7 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen