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Deportiert nach Mauthausen, Volume 2
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Page - 238 - in Deportiert nach Mauthausen, Volume 2

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238 | Merethe Aagaard Jensen Eine kleine Gruppe von Norwegern, die als Tischler für die Deutschen Ausrüstungs- werke (DAW) in Sachsenhausen arbeiteten, wurde im Jänner 1944 nach Majdanek und anschließend nach Auschwitz transportiert, bevor sie mit einem Evakuierungstrans- port nach Mauthausen kam.65 Die dänischen und norwegischen Juden Der norwegische und die drei dänischen Mauthausen-Häftlinge jüdischer Herkunft waren alle in Sachsenhausen, bevor sie nach Mauthausen kamen. Der Norweger Mo- ritz Nachtstern wurde im Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert.66 Dort wurde er wahrscheinlich aufgrund seines Berufs  – er war Typograf  – für das spektakuläre Fäl- scherkommando in Sachsenhausen ausgewählt, dessen Hauptaufgabe in der Herstel- lung gefälschter englischer Banknoten bestand. Die Häftlinge im Fälscherkommando lebten in Sachsenhausen, verglichen mit anderen KZ-Häftlingen, unter privilegierten Bedingungen : Sie schliefen in Kojen mit Bettlaken und Kopfkissen, mussten nicht im Freien arbeiten und durften unter sich Kabarettprogramme aufführen. Nichtsdestotrotz war es ein Todeskommando. Es war nicht vorgesehen, dass auch nur einer der Häftlinge je lebend aus dem Kommando ausscheiden sollte, da dessen Existenz geheim bleiben musste.67 Zwei der drei dänischen Juden, die später nach Mauthausen überstellt wurden, ka- men in Sachsenhausen zu den Spezialistenkommandos. Einer war Sven Hoffgaard, der auch zum Fälscherkommando kam.68 Der andere war Jacob Thalmay, dessen Schicksal ein gutes Beispiel für den dänisch-norwegischen Zusammenhalt bietet. Thalmay wurde nach seiner Ankunft in Sachsenhausen von einem norwegischen Juden überredet, sich zur Uhrmacherwerkstatt zu melden, obwohl er ausgebildeter Optiker und kein Uhr- macher war. Von diesem Kommando wurden Hunderttausende Uhren, die vor allem den Juden in den Vernichtungslagern in Polen abgenommen worden waren, geprüft und repariert, bevor diese dann auf SS-, Partei- und Verwaltungsdienststellen verteilt wurden. Die Überlebenschancen für die 150  Häftlinge der Uhrmacherwerkstatt, davon zwei Drittel Juden, waren aufgrund der körperlich weniger anstrengenden Arbeit und sammenhalt und Betrug. Ein verdunkeltes Kapitel in der Geschichte der norwegischen Sachsenhausen- Häftlinge], Oslo 2010, S. 114, 132–181. 65 Siehe z.B. Bauck,…  men noen kom fra det, S. 61, 66–76, 83, 86–90. 66 Bruland, Holocaust i Norge, S. 686. 67 Anneke de Rudder : Zwangsarbeit im Zeichen des Völkermords 1942 bis 1945, in : Günter Morsch/Su- sanne zur Nieden (Hg.), Jüdische Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen 1936 bis 1945, Berlin 2004, S. 200–242, hier 208, 211–214 ; Adolf Burger : Des Teufels Werkstatt. Die größte Geldfälscheraktion der Weltgeschichte, München 32007 [1983], S. 121. 68 FM, 30C-10.270 ; Nachtstern/Arntzen, Counterfeiter, S. 127 f., 175 f.; Burger, Des Teufels Werkstatt, S. 270. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen Volume 2
Title
Deportiert nach Mauthausen
Volume
2
Authors
Gerhard Botz
Alexander Prenninger
Regina Fritz
Editor
Melanie Dejnega
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2021
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-21216-4
Size
16.8 x 23.7 cm
Pages
716
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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