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340 | Irina Scherbakowa
jeden Fall nach ihrer Verhaftung auf dem besetzten sowjetischen Gebiet in ein KZ ge-
bracht worden sind (die meisten kamen 1943 nach Mauthausen). Die Zahl der einge-
wiesenen Zwangsarbeiter stieg seit 1943, nachdem auch die KZ-Häftlinge mehr und
mehr die BedĂĽrfnisse der Kriegsindustrie decken mussten. Insgesamt wurden etwa
37.000 Personen aus der Sowjetunion nach Mauthausen deportiert sowie weitere 4000
bis 5000 als «K-Häftlinge» dort ermordet.53
Vor der Einlieferung nach Mauthausen hatten die meisten (insbesondere die Kriegs-
gefangenen und vor allem die politischen) Häftlinge bereits traumatische Erfahrungen
machen mĂĽssen, bei denen es fast genauso wie im KZ um nacktes Ăśberleben gegangen
war. FĂĽr einige (z. B. Frauen) war Mauthausen eine schreckliche Etappe auf dem langen
Weg, auf dem auch andere Konzentrationslager – Auschwitz, Sachsenhausen und Ra-
vensbrück – tiefe Spuren hinterlassen haben (wie die tätowierten Nummern, die sie in
Ausschwitz bekommen haben). Mauthausen und seine AuĂźenlager, besonders Gusen
und Ebensee, waren fĂĽr die meisten Befragten die letzte Station ihres Leidensweges vor
der Befreiung.
53 Zahlen nach Otto/Keller : Sowjetische Kriegsgefangene im System der Konzentrationslager.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY 4.0
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Deportiert nach Mauthausen
Volume 2
- Title
- Deportiert nach Mauthausen
- Volume
- 2
- Authors
- Gerhard Botz
- Alexander Prenninger
- Regina Fritz
- Editor
- Melanie Dejnega
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21216-4
- Size
- 16.8 x 23.7 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen