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l8 i. Einführung
would be herding his sheep and playing a flute, to the accompaniment of a fifty-piece
symphony orchestra. "IS
Auch Hanns Eisler hat sich dazu seine Gedanken gemacht. Er schrieb, dass man be-
fürchtete, dem Publikum werde zu viel an Phantasieleistung abgenötigt, wenn denn
ohne ersichtlichen Grund Musik einsetze. Zudem lenke sie von der Haupthandlung
ab. Daher sei es eben Usus gewesen, dass der Hauptdarsteller sang oder ein Radio oder
Grammophon einschaltete.
„... So greift er [der Regisseur, d. A.] denn oft zu den naivsten Tricks, um die Naivität zu
vermeiden, und lässt den Helden mit einem Radioapparat spielen. Wie dünn der Trick ist,
zeigen jene Filmstellen, wo der Held seinen Schlager ,naturalistisch' acht Takte lang auf
dem Klavier begleitet, worauf ihm sofort großes Orchester und Chor die Mühe abneh-
men, ohne dass das Interieur sich im mindesten geändert hätte ... Die Musik wird ... zu
einem Requisit, einer Art akustischem Möbelstück gemacht."16
Es dauerte noch einige Zeit, bis in Hollywood ernsthaft darüber nachgedacht wurde,
Filme mit Musik zu versehen, die auch unter dramaturgischen Gesichtspunkten sinnvoll
eingesetzt wurde. Schließlich war es der Komponist Max Steiner, dem 1932 die Rolle zu-
kam, mit der Musik für den Film Symphony of Six Million (Regie: Gregory La Cava) die
Ära der dramatischen symphonischen Filmmusik in Hollywood einzuläuten. In einem
Artikel in dem Buch We make the Movies betonte Steiner seine Bedeutung für die Eman-
zipation der Filmmusik.
„I wrote Symphony of six Million, and Bird ofParadise soon after, the first of which had
about 40 per cent, and the latter 100 per cent musical scoring. Both pictures had been shot
for music. The directors and producers wanted music to run throughout, and this gradual
change of policy resulted in giving music its rightful chance. One-third of the success of
these pictures was attributed to the extensive use of music."17
15 Max Steiner: Scoring the Film,. Aus: We make the Movies. Norton Press, 1967. Zit. in: Max Steiner
Music Sodety Newsletter #37. Winter 1973. S. 2.
16 Theodor W.Adorno und Hanns Eisler: Komposition fiir den Film. S. 18.
17 Max Steiner: Scoring the Film. Aus: We make the Movies. Norton Press, 1967. Zit. in: Max Steiner
Music Sodety Newsletter #37. Winter 1973. S. 3.
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Subtitle
- 1888 - 1971
- Author
- Peter Wegele
- Location
- Wien
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 302
- Keywords
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Category
- Biographien