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Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
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48 i. Einführung Für die Umsetzung dieser dramatischen Idee war die Leitmotivik ein ideales Werk- zeug. Wagner ordnete sowohl Personen als auch Orten und symbolischen Gegenständen eine Melodie in der Orchesterbegleitung zu. Diese Motive dienen in Wagners Vorstel- lung weniger der Untermalung oder der Erschaffung einer gewissen Stimmung, sondern sie helfen beim Verständnis für die Handlung, sie erklären, schaffen Verbindungen, Asso- ziationen, Vorahnungen. „Diese melodischen Momente ... werden uns durch das Orchester gewissermaßen zu Gefühlswegweisern durch den ganzen vielgewundenen Bau des Dramas. An ihnen werden wir zu Mitwissern des tiefsten Geheimnisses der dichterischen Absicht, zu unmittelbaren Teilnehmern an dessen Verwirklichung."6'0 Wagner selber nannte diese Melodien „melodische Momente, in denen wir uns der Ah- nung erinnern, während sie uns die Ahnung zur Erinnerung machen". Den Begriff Leit- motiv im Zusammenhang mit Wagner prägte ein Freund von ihm, der Musikwissen- schaftler und Kritiker Hans von Wolzogen (1848-1938). „... ich habe nur des einen meiner jungen Freunde (von Wolzogen) zu gedenken, der das charakteristische der von ihm so genannten ,Leitmotive' mehr ihrer dramatischen Bedeutsamkeit und Wirksamkeit nach, als (da dem Verfasser die spezifische Musik fern lag) ihre Verwertung für den musikalischen Satzbau ins Auge fassend, ausführlicher in Betrachtung nahm."6'1 Das Leitmotiv hat bei Wagner neben der poetisch-dramaturgischen Funktion auch eine musikalisch-strukturelle. Die Verknüpfung verschiedener Motive bewirkt die Spannkraft des musikalisch-melodischen Flusses. Schon Hugo Riemann hat sich 1906 mit der musi- kalischen und inhaltlichen Struktur und Bedeutung dieser Leitmotive befasst. „Wagners ,Leitmotive' sind bei ihrem erstmaligen Auftreten selbstverständlich durchaus auf die elementaren Wirkungen der rein musikalischen Ausdrucksmittel angewiesen, er- halten aber bei späterem Wiederauftreten im Verlaufe der Handlung durch die Erinne- rung an die Situation, bei der sie zuerst eingeführt wurden, eine Bedeutung, die weit über ihren elementaren Ausdruckswert hinausgeht und sie zu Symbolen leitender Ideen der Dichtung macht."6'2 60 Oper und Drama, lanuar 1851. 61 Über die Anwendung der Musik auf das Drama . 62 Zit. in: Claudia Bullerjahn. S. 217.
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Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Der Filmkomponist Max Steiner
Subtitle
1888 - 1971
Author
Peter Wegele
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
302
Keywords
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Category
Biographien
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