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&ÂŁ i. Das Leben von Max Steiner
„Le Baron said to nie, ,Could you knock out so mething for this picture? If we don't like it,
we'll get someone eise to re-do it. Just give us enough for the preview.'"144
Trotz des offensichtlichen Desinteresses Le Barons an der Musik widmete sich Steiner
mit ganzem Einsatz dieser Aufgabe. Wenn er auch nur ein kleines Orchester zur VerfĂĽ-
gung hatte, fiel vor allem auch die Musik bei den Filmkritikern positiv auf. Die beiden
Branchenblätter Variety und The Hollywood Reporter wollten wissen, wer die Musik für
Cimarron geschrieben hatte, und warum dieser Name im Vorspann unerwähnt geblie-
ben war. Auch wenn der Film bei etwa eineinhalb Stunden Laufzeit nur ca. 25 Minuten
Musik hatte und diese damit noch weit entfernt war von der Bedeutung, die sie in den
späteren Filmen hatte, war Steiner damit als Komponist etabliert.145
Der nächste Film, den Steiner für RKO mit Musik ausstattete, war Beau Ideal, die
Tonfilmversion eines schon öfter verfilmten Stoffes, unter der Regie von Edward Grif-
fiths. In diesem Film kam erstmals ein Tempo Track zur Anwendung. Dieses Verfahren
kam Steiner zugute, weil er in einer Szene mit den 20 Musikern, die er zur VerfĂĽgung
hatte, ein Orchester der Fremdenlegion mit ĂĽber 60 Musikern untermalen sollte. So
nahm er die Musik im Overdubverfahren mehrmals ĂĽbereinander auf, was er ohne den
Klick so nicht geschafft hätte.
„I recognized immediately its adaptability for scoring as well as for other things than
marching, such as montages, all fast-moving scenes, trains, horses running and especially
for dances. With this device we could match the movements on the screen with complete
accuracy. "I46:
In den nächsten eineinhalb Jahren gab es mehrere Wechsel an der Spitze von RKO Pic-
tures. Die Einstellung der Studiomanager gegenĂĽber der Filmmusik hatte sich dagegen
nicht grundlegend geändert und Steiner fungierte in den nächsten etwa 30 Filmen meis-
tens als Musical Director bei den Musicals. Der Anteil der Musik in den dramatischen
Filmen war immer noch sehr gering. Dennoch trug Max Steiner bereits seine Vision
guter Filmmusik in sich und bewertete es als eine Frage der Zeit, wann sich seine Idee
durchsetzen werde. So bekundete er im Evening Express am 21. Februar 1931 die freudige
Erwartung, mit der er den nächsten Aufträgen von RKO entgegensehe:
144 Tony Thomas: Max Steiner. S. 8.
145 Vgl. Notes To You. S. 107.
146 Notes To You. S. 110.
Der Filmkomponist Max Steiner
1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Der Filmkomponist Max Steiner
- Subtitle
- 1888 - 1971
- Author
- Peter Wegele
- Location
- Wien
- Date
- 2012
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 302
- Keywords
- Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
- Category
- Biographien