Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographien
Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971
Page - 112 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 112 - in Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971

Image of the Page - 112 -

Image of the Page - 112 - in Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971

Text of the Page - 112 -

II2f i. Das Leben von Max Steiner Nur CinemaScope hielt sich als Neuerung. Ebenso wie bei Cinerama wurde damit geworben, dass der Zuschauer ohne die störende 3-D-Brille auskomme. (The Modern Mi- racle You See Without Glasses — dies war der Werbespruch für den Film The Robe 1953.) Mit dem Format 1 : 2,35 wurde fast der gleiche Effekt erzielt, man brauchte jedoch nur einen Projektor. Dieser Projektor benötigt einen sogenannten Anamorph, welcher aus zy- lindrisch geschliffenen Linsen besteht. Dieser Anamorph bewirkt, dass das Bild, welches bei der Aufnahme — ohne die Höhe zu verändern — in der Breite gestaucht wurde, auf das Zweifache in die Breite gezogen werden kann. Dieses Breitwandbild entspricht in etwa dem menschlichen Gesichtsfeld. Es entstand nun eine Reihe von historischen Mo- numentalfilmen im CinemaScope-Verfahren, für die vor allem der Komponist Miklos Rosza die Musik lieferte, so zum Beispiel für die Filme Julius Caesar (1953) oder Ben Hur (dessen Kassenerfolg 1959 die Produktionsfirma MGM vor dem Ruin rettete). Abgesehen von diesen Monumentalfilmen vollzog sich in der Gunst des Publikums und damit auch der Produzenten ein fundamentaler ästhetischer Wandel in Bezug auf die Filmmusik. Man begann, die großen Partituren der Dreißiger- und Vierzigerjahre als veraltet zu betrachten. Zum einen wurden die Filme naturalistischer und zum anderen erachtete man die großen symphonischen Scores als zu aufgesetzt. Als die Kartellbehörden die Filmtheaterketten geschlossen hatten, bekamen die gro- ßen Studios Absatzprobleme für ihre Filme. Der Autor Hans-Jörg Pauli sieht dies als Ur- sache dafür an, dass seitens der Studios mehr in Richtung Vermarktung der Filmsound- tracks gedacht wurde. „Wie wichtig das Schallplattengeschäft nach dem Niedergang der Studio-Ära für Holly- wood wurde, ist bekannt; ebenso, dass da in einigen Fällen die Verwertung der Musik- rechte größere Summen einbrachte als der Verleih des Films für den die Musik eigentlich gedacht war ... "I9S Dies ist wohl der Grund dafür, dass sich beispielsweise der Regisseur Alfred Hitchcock 1966 von seinem angestammten Komponisten Bernard Herrmann trennte. Hitchcock hatte nämlich von seinem Komponisten gefordert, für den Film Torn Curtain eine ge- fälligere, kommerziellere Musik zu schreiben; er hatte selber mit dem Vorwurf zu leben, dass seine Filme nicht mehr den Geschmack der Zeit träfen. Herrmann weigerte sich, ir- gendwelche Konzessionen an den Publikumsgeschmack zu machen. Hitchcock beendete die Zusammenarbeit und ersetzte ihn durch den Komponisten John Addison. Danach 196 Hansjörg Pauli: Funktionen von Filmmusik. Aus: Helga de la Motte-Haber (Hrsg.): Film u B. Schott und Söhne. Mainz, 1993. S. 8.
back to the  book Der Filmkomponist Max Steiner - 1888 - 1971"
Der Filmkomponist Max Steiner 1888 - 1971
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Der Filmkomponist Max Steiner
Subtitle
1888 - 1971
Author
Peter Wegele
Location
Wien
Date
2012
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
302
Keywords
Film Music, Biography, Cinema, Musical science, Musicology, History of Music
Category
Biographien
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der Filmkomponist Max Steiner