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Mobile Culture Studies. The Journal 1 2015
Ursula Feldkamp | Seereiseerfahrungen in zwei BordtagebĂĽchern des 19. Jahrhunderts 79
entzückendste Spazierfahrt gemacht, die sich denken läßte. Wir wollten ein kleines Neg-
ermädchen kaufen und fuhren daher um 9 Uhr mit Mad. Dwerk und herrn Sch. aus der
Stadt zu einem Platz, wo sie verkauft werden, um sie zu besehen, aber es war nur eines da,
die zu klein war.“ (77)
Diese Zeilen lassen keine Verwunderung ĂĽber das faktum Sklavenhandel erkennen. Offenbar
plante Madame de Block, eine Sklavin mit nach Bremen zu nehmen, jedenfalls wird im Tage-
buch – nachdem die Rückreise schon geplant war – wiederum eine fahrt erwähnt mit dem
Zweck, „ein Negermädchen“ (106) zu kaufen.
„Ein bischen nach 10 Uhr kamen wir an Ort und Stelle, der Mann war aber gerade zur
Stadt gefahren und die frau wuĂźte nichts von dem Preis. Indes wir sahen denn doch ein
nettes Mulattenmädchen von etwa 14 Jahren, vielleicht kauft sie Madam.“ (107)
Die Prägung der Bremerin durch feudalistische Strukturen in ihrer heimat wird in ihrer
selbstverständlichen hinnahme der Leibeigenschaft deutlich. charlotte und Ludwig Schreiber
hingegen waren zwar an klare soziale Differenzen gewöhnt, doch schien ihnen die schwarze
Bevölkerung so fremd, dass sie in ihr nichts Menschliches erblickten und sie deshalb auch als
Dienstpersonal fĂĽr ungeeignet hielten.
Literatur
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hoffmann, Wiebke. 2009: Auswandern und zurĂĽckkehren: Kaufmannsfamilien zwischen
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Lloyd’s List 1801/1802
Mobile Culture Studies
The Journal, Volume 1/2015
- Title
- Mobile Culture Studies
- Subtitle
- The Journal
- Volume
- 1/2015
- Editor
- Karl Franzens University Graz
- Location
- Graz
- Date
- 2015
- Language
- German, English
- License
- CC BY 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 216
- Categories
- Zeitschriften Mobile Culture Studies The Journal