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8 Einteilung des Landes.
HĂŒgel sich entwikelt. und die unzĂ€hligen ObstbĂ€ume, die Farbenpracht ihrer NlĂŒtm
erschlieĂend, die weiten Gauen als einen groĂen, herrlichen Garten erscheinen las-
sen; auch der frĂŒchtereiche Herbst mit der fröhlichen Obst« und Weinlese ist hier
milder, und dehnt sich unter dem lieblichen Farbenschmuke des welkenden Laubes
beinahe bis zum Dezember aus.
Diese natĂŒrlichen VerhĂ€ltnisse kennzeichnen das Oberland und das Unter«
land, obwol es schwer ist. eine bestimmte GrÀnze zwischen beiden zu ziehen. Wmn
wir die nördliche Linie des Weinbaues, ĂŒber welche hinaus noch stellenweise
auf einige Meilen der Mais gedeiht, als GrÀnze annemen, so zieht diese von
Pak an der GrĂ€nze KĂ€rntens ĂŒbcr Lankowiz, Piber, Plankenwart, Rein,
Freiberg, Stadl, Tanhausen, Frondsberg, Pöllau und Reitenau bis
Nagendorf an der GrÀnze Ungarns.
Hiernach kommt auf Obersteier ein FlÀchenraum von nahezu 200 und auf
Untersteier ein solcher von beilÀufig 490 Quatrat'Meilen.
Bestimmter ist die Einteilung in Ober-, Mittel- und Untersteier, welche
auch mit der polnischen Kreiseinteilung (Bruker«, Grazer« und Marburger«
Kreis) ziemlich genau zusammentrifft. Das erstere ist vorzugsweise Wald« und
Wiesenland, das zweite Akerland und das dritte Weinland.
8. Politische Einteilung nnd statistische Nebersicht.
». Name und politische GrĂŒndung des Landes.
Das Land Steter, welches von den Dinasten von Trungau und Stir
(Steier in Oberöstreich) seinen Namen erhielt, gehörte zu den Zeiten der Römer
mit dem westlichen, mehr gebirgigen Teile zu Norikum, mit dem östlichen HĂŒgel-
land zu Pannonien. Unter den frÀnkischen Kaisern gehörte es teils zu Vaiern,
teils zur Karantaner«Mark.
In der Mitte des 41. Jahrhundert kam das Oberland, und beinahe hun«
dert Jahre spÀter auch das Unterland an die Trungau er, und blieb ein GrÀnz«
oder Mark-Grafentum bis zum Jahr 4180, wo es von Kaiser Friedrich I.
zu einem Herzogtum erhoben wurde.
Seitdem wurde es in der Regel das Herzogtum, oder auch lurzweg das
Land St ei er genannt; nur seit dem Ende des vorigen Jahrhundert kam die
Benennung âSteiermark" in Gebrauch, und ist seither allgemein ĂŒblich. Amt-
lich wird es das Kronland oder Herzogtum Steiermark genannt.
2. Politische Ginteilung.
2. Aeltere Einteilung.
In der Àltesten Zeit wurde das Land in verschiedenen Gauen, dann in
Viertel, spĂ€ter in fĂŒnf Kreise eingeteilt, und noch im Jahr 4848 bestanden
die Kreise Iudenburg und Vruk (Obersteier), Graz, Marburg und Zi l l i
(Untersteier).
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen