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16 Hauptgebirgzüge.
4. Die karnisch steierischen Alpen.
Der kannscheAlpenzug, nämlich das Karavanken-Kalkgebirg. welcbes von
Arnold st ein und Taivis zwischen der Dran und Sau verläuft, betritt Steiermark
am westlichen Punkte des Unterlandes mit der hohen Rinka. dem zakigen Gränz-
stein zwischen Steiermalt. Körnten und Kram, und bildet mit den Sa antal- (Sulz-
bacher-) Alpen das Quellengebiet der Saan und den Wasserscheidezug zwischen
der Dräu und Sau. Diese Wasserscheide beginnt mit der Rinka und zieht in öst-
licher Richtung mit der bereits (S. 6) beschriebenen Nordgränze gegen Kärnten bis
zum Ursulaberge, dem letzten großen Knotenpunkte des Gebirges. Vom Ursula«
berge an geht die Wasserscheide nach Südost, durchstreicht den ehemaligen Zillier-
Kreis bis Schiltern. wo sie mit dem Mazelgebirge nach Kroazien übertritt.
Sie geht zuerst vom Urlulaberg östlich zum Raßwald. sezt sich durch den Grazer»
berg und Paunlaberg über St. Veit. St. Leonhard. dann durch die Velluzen östlich
zum Bacher fort. lehnt sich eine lange Streke an denselben, und erscheint mit ihm
vereinigt; nimmt dann eine südliche Richtung über den Kottingkogel. deu Nulawa- und
Goleggberg zwischen Rötschach und Weitenstein, ferner über den Steinberg bei
Gonowiz. dann östlich über den Verschonza und Lipoglava, den Langenberg und
Gabernigg zum hohen Wotsch (3096 W. F.), von diesen über den Plessivez, den
spizigen Donatiberg (2790 W. F.). und den Niviza-Bergfattel bei Schiltern zum
Mazel in der kroatischen Gränzlinie, mit welchem diese Wasserscheide, welche über-
haupt aus einer Reihe minder beträchtlicher, mit ziemlich niederen Sätteln unter ein-
ander verbundener Gebirgsgruppen besteht, nach Kroazien übertritt. Dieser Gebirg-
rüten besteht in seinem ganzen Verlaufe wesentlich aus Kalkgebilden.
u. Pie steierischen Gebirge überhaupt und ihre geognostischen
Verhältnisse.
Im vorigen Artikel sind die Hauptgebirgzüge nach ihren Strom- und Fluß-
Waffeycheiden mit kurzer Angabe ihres geognostischen Charakters bezeichnet, und die
inneren Gebirgverzweigungen der späteren Beschreibung der einzelnen Kreise zugewie-
sen; hier folgt eine kurze Ueberschau der gesammten Gebirge des Landes
mit ihren geognoNischen Verhältnissen.
Die Natur hat bei der ersten Anlage der Gebirge nicht überall sogleich die jezt
bestehenden Wasserscheiden gebildet; diese sind an vielen Stellen offenbar das Resultat
späterer Reooluzionen und Bildungen. Am auffallendsten in dieser Beziehung find:
die Gebirgspalte des G'säus in Obersteier, welche der Enns den Durchgang
gestattet, nnd eine ähnliche Spalte zwischen den Abhängen der Schwanberg er«
Alpen und des Bachergebirges als Durchlaß des Draustrommes in Untersteier.
Die gleiche geognoftische Beschaffenheit beider Spalnänder weiset darauf hin. daß
diese bei ihrer ersten Anlage vereint gewesen, und erst durch eine spätere Raturrevo-
luzion von einander getrennt worden und. Ungeachtet dieses Umstandes lassen sich die
Hauptgebirgzüge und Formazionen doch nach den erst beschriebenen Gebirgästen ein-
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen