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Gldriude. HK
kalkiges Bindemittel ;u einem porösen Konglomerate vereiniget werden. Man kann
sie allenthalben in den Haupt- und SeitentÀlern, besonders aber in bcrrÀckMcher
MĂ€chtigkeit an den MĂŒndungen der leztcren beobachten. Sie bedeken die AbhĂ€nge
der AlpengrĂ€ben oft bis zu betrĂ€chtlichen Höben und weit ĂŒber die GrĂ€nze des gegen«
wĂ€rtigen Wafferstandes hinaus, wĂ€hrend sie sich im Flachlande nur wenig darĂŒber
erheben. Einen bedeutenden Anteil an der OberfiÀchebildung des Landes nimmt
das Àltere Diluvium nur an wenigen Orten. Als solche können angegeben wer»
den, die Gegend zwischen Allerheiligen, WeiĂkirchen und Knittelfeld, das Grazer«Felt>
bis Wildon, das Leibni;er»Feld und dessen Fortsezung beiderseits der Mur bis Rad-
kersburg, das ganze Pettauer-Feld von Marburg an bis zur kroatischen GrÀnze. Zu
den Seltenheiten gehören Gebilde aus dem erratischen Di luv ium, wie
die MorĂ€nen frĂŒherer Gletscher bei PĂŒrg. am Nordoftabhange des Grimnnny.
am Vichberg sĂŒdlich der weiĂen Wand, und bei Walkern im Englizthale. Höhlen-
schlamm findet sich nur in der Drachenhöhle bei Mixniz und in der Vadelhöhle
bei Peggau. Hier soll endlich noch jeuer Lehmmasse ErwÀhnung geschehen, die
in ungleicher MĂ€chtigkeit und Ausdehnung bald als AusfĂŒllung muldenförmiger Ver«
tiefungen iil kleinen NebentÀlern, bald als schildförmige Auflagerung an nicht steil«
geneigten AbhĂ€ngen niederer Gebirge oder einzelner HĂŒgel getroffen werden.
2 Alluvialbildunge«.
Zum Alluvium gehören sÀmmtliche mechanische und chemische NiederschlÀge
in den Betten aller flieĂenden und stehenden GewĂ€sser, sowie die AnhĂ€ufungen von
Gerölle und Sand an deren Ufern innerhalb der GrÀnzen des höchsten Waffer«
standes der gegenwÀrtigen Erdperiode; ferner die Torfbi ldungen, von denen die
bedeutendsten bei Irdning, am unteren Ende des Paltenbachcs und in der NĂ€he von
Admont getroffen werden; dann die Schutthalden unter den meisten steilen
KalkwÀnden, endlich die Damerde. welche die Grundlage der ganzen Vegetazion
bildet. Vom Gletschereis findet sich nur am SĂŒdabhang des Dachsteins ein klei.
nes Feld, das unter den Namen ..der todte Knecht" bekannt ist. Von der Dam»
erde wird im nÀchsten Artikel die Rede sein. ')
li. Die Erdrinde.
Wenn wir die Gebirgmassen mit ihren starren Felsen und Mineralien als
das Knoch enge baude unjcres Erdorganismus betrachten, so stellt die Erdrinde
gleichsam Haut und Fleisch desselben vor, in welchen die rastlos strömenden
GewÀsser als belebendes Blu t in immerwÀhrender Zirkulazion sich bewegen.
Die Erdrinde hat sich gebildet und regencrirt sich fortwÀhrend: durch
Verwitterung der zu Tage stehenden OberflÀche unseres Gebirgskeletes; durch Ab»
fÀlle und Verwesung der Vegttabilien; durch Elkrcmente und Verwesung der Tier»
l) v l . S. Aichhorn, Geografische Verteilung dtl Gebilgarten «. in Steiermark.
Graz 1856. Die Berichte ,en 31. v. Mol lot , Haidinger, Schouppe,
vl . Anirae, Dr. Ro l l , «. ^ ^â ^,ll anaezeigten Werken und Zeitschriften.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen