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welt; durch Waffenliederschläge und Anschwemmungen; durch atmosfärilische Rie«
derschläge und Einwirkungen, selbst durch plutonische Auswürfe von Nulkanm :c.
Sie behält im Wesentlichen auch den Charakter ihrer mineralischen Un-
terläge, und bildet sich besonders durch vegetabilische Verwesungen zur fruchtba»
ren Damerde aus. Kleine Thierchen, besonders Würmer, bearbeiten den Noden
und schaffen ihren Unrat in die Höhe. Auf diese Art bringen sie. wie Morlot
behauptet, in fünf Jahren bei geeignetem Voden eine Schichte aufgeworfener
Erde und Unrates von einem Zol l auf die Oberstäche.
Wo das Waffer nicht ablaufen kann, bilden sich die Pfianzenwurzeln zu
Torf. und der Voden ist durch immerwährende Feuchtigkeit aufgedunfen. Gegen-
den, welche den Ueberschwemmungen ausgesezt sind. bleiben gewöhnlich fchotterig
und sandig. Die der Damerde unterliegende Gebirgart hat selbst Ginfluß auf
die darauf wachsenden Pflanzen, so daß wir eine Schieferfiora. eine Kalkflora,
ja sogar eine Dolomitfiora haben.
Vei näherer Einteilung der Erdrinde uuserer Steiermark müssen wir besonders
auf das Gebirgland. das Hügelland und das Flachland Rükficht nemen.
«. Gletscher u n d nakte Geb i rge .
Da der Winterschnee nur bei einer Höhe von mehr als 9000 Wiener-Fuß
nicht mehr schmilzt, so hat unser Land auch eigentlich nur einen einzigen Glet»
scher, nämlich den Dachstein, welcher bei einer Höhe von 9490 W. F. seine
Gipfel mit ewigem Schnee bedekt zeigt. Der Hochgolling mit 9045 W. F. kann
kaum mehr als folcher angesehen weiden, da sein Schnee in manchen Jahren
ganz schmilzt. Aalte Gebirge kommen in größerer Ausdehnung nur in den
Nebergangs- und Urlalt>. so wie in den Grauwalenformazionen des oberen Enns-
und Mürztales und des unteren Murtales im Vruler-Kreise, dann in einigen glei-
chen Gebirgformazionen des Marburger - Kreises vor Diese kahlen Felsen und
Oedungen liefern besonders im Ennstale einen großen Teil des unprodukti»
ven Bodens, welcher im ehemaligen Iudenburger.Kreise mit Hinzurechnung der
Straßen den 6.^., im ganzen Lande aber nur den 44,y. Teil der gesammten
Nodenfiäcke beträgt.
An nakten Felsen. Oedungen und Straßen find vorhanden:
im Vruker-Kreise 224.511 Joch. somit bei dem Gesammtfiächenraum
des Kreises von 4.676.640 Jochen der 7,5. Teil oder 43,2 Prozent;
im Grazer» und Marburger-Kreise zusammen 40,534 Joche, also bei
der Gesammtfiäche von 2.224.644 Jochen der 5 4.^. Teil oder 4,gPzt.;
im ganzen Lande 26.? öftr. Quadrat-Meilen und bei der Gesammtfläche
von 389,ß 2dr. Ml. der 44.«. Teil oder 6,7 Pzt.
«. Alpenweideland.
Die baumlosm Hochflächen der Gebirge, vorzüglich der quarzhältigen Nrge-
birge, bildm ausgedehnte Weiden. Nur wenige Streken in großen Gebirgmulden
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen