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Schwämme. 75
»,. Schmarozer-Schwämme
sezen sich zallos auf allen Pflanzen und auf vielen anderen Gegenständen an,
schwächen und zerstören dieselben. Die meisten dieser Schwämme kommen auch in
Steiermark vor. Vorzüglich sind folgende hier zu nennen:
4) Der Vrand (IIstiiaFo), welcher als stinkender Schmier brand das
Rom des Weizens, Dünkels und Mais in den Aehren und Kolben auflöst, als
Flugbrand schon an die Blüten des Getreides sich ansezt und das Korn in
ein kienrußähnliches Pulver verwandelt, als Kappen brand in der Roggenähre
das alö Heilmittel wichtige Mutterkorn (Lxeiiuoeäi», «lavus, Vseale eor-
nutum) erzeugt, und als Hülsen-, Rosen«, Gras-, Bohnen-, Salat»
Vrand :c. viele Pflanzen befällt.
2) Der Schimmel (Nucor), welcher als gemeiner Schimmel au
Brot und als Fleisch-Schimmel auf alten Braten sich ansezt. und an allen
dumpfigen Orten in zalreichen Formen sich entwikelt.
3) Verschiedene Schwämme, welche zerstörend auf manche Früchte
wirken, wie in neuerer Zeit der Erdäpfelpilz, der Traubenpilz.
4) Der Mehltau (^.Idi^o), welcher viele Pflanzen (besonders Gemüse
u. dgl.) befällt und zerstört, zumal wenn sie zu dicht stehen und einem schnellen
Witterungwerel unterliegen.
5) Mancherlei Arten vonHolz- und Mauerschwämmen, (1'oiepkoi-a),
welche besonders in feuchten Gebäuden sebr verderblich sind.
6) Der Baum schwamm (kol^porug), welcher als BuHenschwamm
(?. I'oiueutarn^) auf Buchen. Eichen. Linden u. s. w. vorkommt und zu
Zunder (^ariou» oKn-ui-Forum, oilie.) verarbeitet wird, als Weiden-
schwamm (?. »uaveoien») für ein Mittel gegen die Lungensucht gilt. dann
als Lärche »schwamm (?. otkloinaii») ein heftiges Purgirmittel (^.Farieu»
Mus <M«.) ist. und als Haus schwamm (1». äestruowr) das Holzwerk
in feuchten Häufern zerstört.
b» Eßbare Schwämme.
Wir haben einen ungemeinen Reichtum an eßbaren, sehr nahrhaften
Schwämmen; sie werden aber sehr wenig benüzt. Die vorzüglichsten sind folgende:
4) Der Pilzl ing (doletus) ein Fleischpilz mit Hut und Stängel und
Röhrchen unter dem Hut.
a) Der Herrenpilz (L. säuks) mit 2 Varietäten, dem dunkelschwarz-
braunem in dichten Wäldern, und dem lichtbraunen in freien Waldräumen wie
auch an Waldrändern. Dieser Schwamm ist in Steiermark beinahe der ein-
zige, welcher allgemein genossen wird. und man sindet selbst auf Märkten nur
wenig andere, d) Der Kuhpilz (L. goakor), welcher sich vom lichtbraunen
Hmenpilz durch einen rauhen, schmuzig gesprengeltm Stiel und eine schmuzigweiße
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen