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76 SchwÀmme
Farbe unter dem Hut unterscheidet und in lichten Waldungen, wie auch auf Wiesen
und an WaldrĂ€ndern angetroffen wird. Die frischen jungen HĂŒte werden manchmal,
die StÀngel gar nicht genossen. Eine Abart davon hat einen kupferfarbigen Hut (Ka-
puzinerpilz). Mit diesen Pilzen ist der giftige RoĂpilzling (Saupilz. L. 1u-
riĂ€u»), mit nuĂbraunem Hut. nicht zu verwereln; derselbe wird im Bruche und bei
jedem Eindruke unter dem Hute blau. «) Der Semmelpilzling (V. luwus,
Ringpilz), mit braunschleimigem Hut und geblichen zarten Flcifch, lommt in lichten
Waldungen in groĂen Gruppm vor, ist sehr schmakhast, wird aber nicht hĂ€ufig ge-
noffen. Er hat Aebnlichkeit mit dem giftoerdÀchtigen Indigopilz (L. o/anegoeus),
dessen schwammiges Fleisch im Bruche blau wird.
2) Der TÀubling (^.Fai-icu»), ein zarterer Fleischpilz mit Hut und StÀngel
und stralenförmig vom StÀngel ausgehendm BlÀttern unter dem Hut.
») Eine Reihe von Haut-TÀublingen, welchen die glatte Haut vom Hute
groĂenteils abgezogen werden kann, wie: der GrĂ€uling, der blaue, der violette, der
grĂŒne, der fleischfarbige und der rotbraune TĂ€ubling l^Ăaricu» Srisen» â viola-
oeusâvi-iĂ€esoeu» â oarueo rĂŒder â druuo-ruder.) Alle diese wachsen
in WĂ€ldern, weiden gegessen und schmeken vortrefflich. Der rotbraune TĂ€ubling
spielt oft in das blutrote, und Àhnelt etwas dem SpeitÀubling, hat auch wie dieser
meist einen weiĂen Flek am Nabeleindruk in der Mitte des Hutes und ist auch am
StÀngel rötlich, unterscheidet sich aber von diesem Giftschwamme durch Gedrungenheit
des Stieles, etwas ins Gelbliche spielende BlÀtter und durch sein dunkleres Rot. d)
Der FeldtÀubling (H.. oampestris, Schampion) gehört ebenfalls zu den Haut-
tÀublingen, und wÀchst hÀusig auf Feldern, Wiesen und GÀrten, und unterscheidet sich
von Àhnlichen SchwÀmmen durch seine violetten BlÀtter. Dieser ausgezeichnete TÀub-
ling wird auf dem Lande sehr wenig beachtet, aber in StĂ€dten fĂŒr einen Lekerbiffen
gehalten, e) Die SafttÀublinge sind ohne fchÀlbare Haut. und geben beim Bruch
einen Saft von sick. In Steiermark werden genossen: Der ziegelrote Milch-
schwamm (GoldbrÀtling, ^. voienius). gebraten und roh. besonders von schwamm-
suchenden Kindern; der blaĂrote Reizger (^.. Ă€eiieiogu») mit bluttotem Saft.
gebraten (wird wenig beachtet); der weiĂe H er bling (^.. piperatu» sĂ€ulis) mit
zarten, enge zusammen liegenden BlĂ€ttern und einem pfefferig-scharfen, weiĂen Safte,
gebraten. Der als giftig oder doch ungenuĂbar geltende Kr i emling <A. pipira-
tu», Pfifferling) unterscheidet sich vom letzteren durch GröĂe. Nnförmlichkeit und weit
auseinanderftehende grobe BlÀtter.
3) Die Eierpilze <Aui«,intĂ), geboren eigentlich noch zu den HĂ€ut»TĂ€ub-
lingen, und unterscheiden sich von diesen nur dadurch, daĂ sie in eine weiĂe Haut ein-
geschlossen . wie Eier aus der Erde hervorbrechen. Unter diesen wird hierlands nur
einer gegessen, nÀmlich der köstliche, schon von den Römern geschÀzte goldgelbe Kai-
serling (^.iu»,iiitH oaegare»). Er kommt vorzĂŒglich in den Laubwaldungen des
Unterlandes vor, ist im Grazer-Krcise schon selten, und wird meist gebraten genoffen.
Sein Hut ist goldgelb und glait und die BlÀtter find schwefelgelb. Dieser kostbarste
TÀubling ist dem giftigsten sehr Àhnlich, nÀmlich dem in allen WÀldern hÀufig vor-
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen