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Die Gartenkultur.
Seit dein Bestehen des Gartenbau-Vereins in Graz hat sich der
Gartenbau merklich gehoben; er liefert besonders in der Umgebung von Graz und
in dieser Hauptstadt selbst das ausgezeichnetste GemĂĽse, und erquikt das Auge
durch den herrlichsten Blumenflor. Als Arzneipfanzen werden in Gärten
gezogen: «luniperu» »adina, Ilinja ocoiäeutaiis, I^iliuin olmäiäuin, ^1-
nadis sativa, laotuo», »ativa, Zerium oleanäor, Neutda, pi^eritl,, und
oi-is^H) Lilivia, osie., Rosmarinu» oilic, OliFauuin ma^oraull, 8s,turejl!,
H^»80^>U8 und NeiigZ«, <Mc, (üapsicuin ÄQnuuiu,
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tru» aui-autiuln et meäia, liiiu» toxiooäeuäroQ, Ruta Fraveolens,
rastus etc
5 Die Weinkultur.
Der Weinbau gehört dem Unter lande an. Die Gränze desselben zieht,
wie schon bei den klimatischen Verhältnissen erwähnt wurde, von Wagendorf an
der ungarischen Gränze im Bezirke Hartberg durch die nördlichen Teile der Be-
zirke Pöllau und Weiz über Gratwein im Bezirk Umgebung«Graz und durch Pi-
beregg und Buchbach im Bezirke Voitsberg gegen die Gränze Kärntens hin. Von
dieser Gränze an gewinnt der Weinbau nach Süden hin eine immer zunemende
Bedeutung bis zur Wasserscheide des Drautales, ĂĽber welche hinaus er im Sau-
tale noch vorzĂĽgliche Produkte liefert, aber an Wichtigkeit wieder abnimmt. Der
Flächeninhalt des Rebengrundes beträgt im Ganzen über 54,600 Joche. Auf
diesem Raume werden im Durchschnitte jährlich bei 4,367.000 östr. Eimer
Wein erzeugt, so daß auf jedes Joch 25 Eimer entfallen Das Erträgniß
ist jedoch in den verschiedenen Gegenden sehr verschieden. In gĂĽnstigen Jahren
liefert ein Joch Rebengrund im westlichen Teile des Grazer-Kreises (Schilcher). im
Sausalgebirge, in WindischbĂĽheln, in der Saugegend u. f. w., wo die Wildbacher-, die
Belina- und die Lipuschna-Traube vonvaltm, 40 bis ĂĽber 60 Eim.; bei Marburg und
Sauritsch nur 30—40, am Bacher, in der Weingegend zwischen Radkersburg und Pettau,
wo schon die Moslertraube vorherrscht, im manchen Gegenden 20 bis 30, im
Luttenberg- und zum Teil im Radkersburger - Weingebirg nur 40 bis 20 — im
Brandner-Weingarten bei W. Feistriz aber, welcher das ausgezeichnetste Produkt
gibt, kaum 40 Eimer. Im Allgemeinen zeigt sich die Qual i tät um so vorzüg-
licher, je geringer die Menge ist.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen