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Historische Aufzeichnungen
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Page - 91 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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Wildtie«. 94 Schullehrer und Seelsolger das Verbot, Singvögel zu fangen, ober ihre Nester auszunemen. den Kindem und Erwachsenen oft und eindringlich zu GemĂŒte fĂŒhren möchten. Kluge Landwirte verstehen es auch diese nĂŒzlichen Tiere zu pflegen, und zu schonen. Im Sulmtale pflegt man auf allen VĂ€umm in der NĂ€he der HĂ€user BrutkĂ€stchen fĂŒr dm geschwĂ€zigm Staar zu errichten, welcher die ganze Ge- gend belebt, und ein Landmann im Bezirke Kirchbach (Fröhlich in Pirkwiesm) schĂŒzt seine zalreichen ObstbĂ€ume dadurch von dm Raupen, daß er die Maisen durch viele VrutkĂ€stchen am Hause und an den nahen BĂ€umen hegt. 2) Die Geschlechter der Raben, KrĂ€hen und Heher, der Elster mit der grĂŒnen MsndelkrĂ€he, der Spechte u. s. w. find ziemlich stark vertreten, der Wid- hopf breitet stolz seinen bunten Kamm aus, die einsame Nachtschwalbe (Oa- priinulAus). die kleine Ohreneule und das KĂ€uzchen (8tr^x »eop» und pas- seriua) senden ihre unheimlichen Rufe hinaus in die mondhelle Nacht. Alle diese Tiere bringen erheblichen. Nuzen. Der Rabe wittert viele Meilen weit jedes Aas und eilt es zu verzehren; KrĂ€hen, Heher und Elster reinigen die Felder von Unge- ziefer; die Spechte pochen aus den Rinden der BĂ€ume die schĂ€dlichen Insekten hervor; der Domdreher (I^auiuL »pinotoi-^uu») spießt das geköpfte Ungeziefer fĂŒr seine Malzeit auf Schlehdom; die Nachtschwalbe lebt von Insekten, und die Eule reiniget die Felder von MĂ€usen. 0. Amfibien. * Von den Amsibien bemerken wir folgende: l )Die Land-Schildkröte (^eswĂ€o tei-resti-is), welche frĂŒher an der Raab, DrĂ€u und Sau öfters vorkam, ist jezt schon Ă€ußerst seltm im Lande; um so hĂ€usiger sind 2) die Frösche und Kröten: Der grĂŒne Frosch (liana osouieuta), welcher alle BĂ€che, Lahnen und Teiche belebt, und seiner schmakhaften Keulen wegen hĂ€usig gefangen wird; die kleine Feuerkröte (liana doua- bin») mit dem goldgelbschekichten Bauch, die ihre schrillenden, und die gemeine Wasferkröte (Itana buw tusca), die ihre melancholischen Töne aus den Pfuzen harmonisch in das laute Abendgequak der Frösche mischt; der braune Grasfrosch (Ii. temporaria), sowie der braungrĂŒne Sprizfrosch (Soach- krot), welcher im Springen einen scharfen Saft weit auf den Verfolger sprizt, und daher besonders dm Augen der Kinder gefĂ€hrlich ist; die gemeine Landkröte sk. buto, Tatschker, Trautel), welche vorzĂŒglich dm feuchten Tonboden, so wie die Hauskröte den Keller und altes schattiges GemĂ€uer liebt; der Laubfrosch (N. ai-korea), unser bekannter Wetterprofet. Alle Frösche und Kröten nĂ€hrm sich von Inselten und WĂŒrmern, und vertilgen besonders die schĂ€dlichen Schneken in GĂ€rtm und Ackern. Die After Ă€rzte geben lebmdige Krötm in Brannt- wein und brauchen denselben gegm verschiedene Krankheiten. Das Pulver gedörr- ter Krötm wenden solche Ă€ußerlich gegm dm Kopfgrind an. 3) Die Eid exen: die gemeine Eidexe (I^aeerta vul^aris), welche sich auf allm sonnigen Mauern, so wie die grĂŒne (I<. a^llii») auf Feldern und Helm sich herum tummelt; der
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Title
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Author
Mathias Macher
Publisher
Ferstl'sche Buchhandlung
Location
Graz
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
11.91 x 20.62 cm
Pages
632
Keywords
Topographie, Kartografie, Statistik
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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