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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Page - 114 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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114 Geifteskultur, für den Schulunterricht hinweiset. Auch hier entfallen durchschnittlich über 100, im Marburger-Anteile sogar 425 Kinder aus ein Lehrzimmer. Der Hauptübel stand im ganzen Lande ist der Mangel an Lehrzim« mern. Es werden nicht nur die Schulkinder zum größten Nachteile ihrer Ge- sundheit in enge Räume zusammengepfercht, sondern viele müssen sich mit nur halb- tägigem Unterricht begnügen, und überfüllen selbst da noch die engen Räume man- cher Schulen. Es ist daber eine Vermehrung der Schulzimmer dringend notwendig, und wir möchten besonders manchem der Herren Schulpatrone an das Her; legen, gegen die Erbauung neuer Schulbäuser, und Vermehrung der Lehr- zimmer weniger zähe Opposizion zu machen. Die Vermehrung der Zal der Schulen ist vorzüglich im Marburger-Kreise, wo über 3000 Bewohner nur eine Schule haben, und im Marburger-Anteile sogar 4LZ Kinder durchschnittlich auf ein Lehr-Zimmer kommen, ein dringendes Bedürfniß. Bei Vermehruug der Schulen und Lehrzimmer stoßen nur auf ein bedeuten- des Hinderniß — auf den Mangel au Lehrern. 5) Die Elementar-Schulledrer reichen für das Bedürfniß bei weitem nicht zu. Es bestehen zwar Präparanten-Echulen für Elementarlehrer bei den Hauptschulen in Graz. Bruk, Marburg und Z i l l i ; allein die Aussicht für Unterlehrer ist so wenig lokend, daß diese Schulen nur sparsam besucht werdeu, und der Nachwuchs an Lehrern ein so geringer ist, daß der Bedarf für neue Schu- len und Lchrzimmer nie gedekt werden könnte. Dabei ist der Umstand zu berük- sichtigen, daß alle Schullehrer iu den . Seelsorgstazionen zugleich die Kirchen- Musik besorgen, und musikalisch sein müssen, daß mancher geprüfte Unterlehrer seinen kärglich lohnenden Beruf mit einem vorteilhafteren vertauscht, und der Ge- meinde-Lehrer in der Regel für das Lehrfach weder unterrichtet noch geprüft ist. Es ist hier nicht der Ort, alle Mängel unseres verwahrlosten Schullehrer- wesens aufzudeken, oder Besserung-Vorschläge zu machen; nur so viel glaube ich behaupten zu dürfen, daß nur von einer allgemeinen und durchgreifenden Reform in dieser Hinsicht eine Besserung erwartet werden könne ^). in Graz gegründete „Pe nsi o n- In stitut für Witwen und Waisen der ben", wodurch die Witwen und Waisen der größtenteils armen Lehrer doch vor der äußersten Not geschüzt werden, und nicht mehr der Gemcinoe-Versorgung ver- fallen. Nach einer gefälligen Mitteilung des Instituts-Vorstaotes hatte dieses In- stitut zu End ed. I. 1858 an 300 Mitglieder und ein Kapital von ,7.000 fl.. aus dessen Erträgnissen bereits 5 Witwen und 4 Waisen in Summa mit 440 fl. beteilt wur- den. Seither find wieder bedeutende Zuflüsse, zumal aus Obelstcicr gekommen, so ' daß das Kapital i. I. 1853 bereits über 30,000 fl. ö. W. betragen dürfte.
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Title
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Author
Mathias Macher
Publisher
Ferstl'sche Buchhandlung
Location
Graz
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
11.91 x 20.62 cm
Pages
632
Keywords
Topographie, Kartografie, Statistik
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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