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Historische Aufzeichnungen
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
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Page - 152 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark

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^52 Chronische NusschlĂ€ge. chen Krankm-Institute weisen zalreiche Eremplare von Sisilis und Merkurial-Ka- cherie in vielartigen Formen und Komplikazionen auf. Aber auch das Landvolk ist von dieser Geißel nicht frei. Wenngleich hier die eigentliche Proftituzion fehlt, so ist doch die uneheliche Geschlechtsbefriedigung, zumal in den Gebirgsgegenden (wie die große Zal der unehelichen Geburten nachweiset) eine fast allgemeine Ge- wohnheit, wodurch die vo« fremden Holzknechten, wandernden Handwerksburfchen, Hau« sirern u. f. w. in alle Winkel des Landes verschleppte Seuche oft sehr an Aus- dehnung gewinnt. 3 Verschiedene chronische AusschlĂ€ge Unter diesen ist vor allen die KrĂ€ze zu nennen. In allen Gegenden des Landes kommt diese hĂ€ĂŸliche Milbenkrankheit vor, und wird vorzĂŒglich durch die Nnreinlichkeit begĂŒnstiget. Die Landleute pflegen das Nebel durch SchwefelblĂŒb, welche sie inner- lich nemen, und durch die gewöhnliche KrĂ€zfalbe zu heilen, was aber sehr schwer gelingt, weil dabei die nötige Reinlichkeit selten beobachtet, und die BerĂŒhrung anderer KrĂ€zkranken nicht vermieden wird. Obwol die lrĂ€zigen Kinder in den Schulen abseitig gesezt werden, so kommen sie doch mit den gesunden noch hĂ€ufig in BerĂŒhrung, und geben zur Verbreitung der KrĂ€zmilbe Veranlassung; es wĂ€re daher zu wĂŒnschen, daß der Z. 238 der politischen Schulverfassung streng in Aus- fĂŒhrung gebracht wĂŒrde, welcher lautet: „Kinder mit einem anstekenden oder ekel- haften Ausschlage an HĂ€nden oder am Kopfe, Kinder, die geblĂ€ttert haben und den Schorf noch am Leibe tragen, mĂŒssen bis zur völligen Genesung von der Schnle ausgeschlossen werden." Andere Nusschlagkrankheiten, wie Kopfgrind, Flechten u. dgl. kommen seltm vor; hĂ€ufig aber finden wir skrofulöse Kopfrauden bei Kindern, welche dabei gewöhnlich auch voll Ungeziefer sind. Solche Kinder sollen nach Z. 137 der politischen Schulverfassung ebenfalls in der Schule nicht geduldet werden. 4. Verschiedene Ă€ußerliche Krankheiten. Sehr verbreitet sind die Unterleibs-Hernien (BrĂŒche) nicht nur in den Gebirgsgegenden, wo die beschwerlichen Arbeiten dazu Veranlassung geben, sondern auch in den Ebenen, wo sie oft durch mutwillige Kraftproben erzeugt werden, und Erweiterungen der Leiftenringe nicht selten sind. VarikositĂ€ten der unteren ExtremitĂ€ten oder des Samenstrana.es machen oft die schönsten jungen MĂ€nner zum MilitĂ€rdienste untauglich. Bei Weibern sind VarikositĂ€ten der Ober« und Unterschenkel besonders hĂ€ufig, und oft mit Unterschenkel- oder Fuß- geschwĂŒren verbunden; auch Senkungen und VorfĂ€lle der Mutterscheide und der GebĂ€rmutter sind nicht selten, welche Uebel vorzĂŒglich den schweren Ar- beiten und dem unzwekmĂ€ĂŸigett Verhalten der MĂŒtter wĂ€hrend der Schwanger-
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Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Title
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Author
Mathias Macher
Publisher
Ferstl'sche Buchhandlung
Location
Graz
Date
1860
Language
German
License
PD
Size
11.91 x 20.62 cm
Pages
632
Keywords
Topographie, Kartografie, Statistik
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
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