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220 Amtsbezirk Gröbming.
Klft. gegen S. hin bis krakauhintermühl im Bezirke Murau, wo sie westlich auch
an Tamsweg in Salzburg gränzt. Die Oberfläche ist sehr gebirgig. Die höchsten
Gebirgspizen find: Der Kiesegg uud der Alpkarspiz an der Wasserscheide, der
Schönegg, der Seekarspiz (7884 W. F.). die. Hochwildstell, der Knallenftein
(8207 W. F.) u. v. a. Sie bildm einen Teil der großen Gebirgsgruppe. welche
man Sölkeralpen nennt. Der unproduktive Boden beträgt über 38°/,; auf
jedm Vew. kommen 32 I. und darunter über 30 I. produktive Nodenflache.
Die ganze Gemeinde ist ein von 2 Vergreihen gebildetes, vom Kleinsölkbach durch-
strömtes Tal. Der birnförmige Schwarzensee (41 I.), aus welchem der Klein-
sölkbach herausfließt, liegt äußerst romantisch zwischen hohen Felsengebirgen, und ist
reiä» an Saiblingen. In Dölfel. Reit, Sölkdörfel und Kleinsölk (Kurazie) find
einige Häuser gruppirt, die übrigen aber zerstreut.
4) Die Gemeinde Großsölk (3 kl 9 I., 381 Vw.) folgt östlich auf
Kleinsölk und dehnt sich gegen S. nur 3950 Klafter aus. In N. an der
Enns sind einige ebene Streken, der übrige Teil ist gebirgig und waldig. Der
höchste Verg ist der bis an seine Spize mit Alpenwiesen bedekte Gumpenegg
(7029 W. F.). Der Feisterbach bildet einen schönen Wasserfal l ; bei Groß-
Sölk ist eine kleine Höhle. Hier vereinigen sich beide Sölkbäcke. und fließen
der Enns zu. Die Ortschaften Hof und Stein liegen an der Enns, Feista im
Gebirg am Feisterbach, und gleich daran Groß-Sölk mit seinem uralten Schlosse
und der Vikariatskirche St. Leonhard.
5) Die Gemeinde St. Nikolai (23.538 I.. 510 Vw.) liegt südlick oon
Groß-Sölk, gränzt in W. an Klein-Sölk und südlich an Schöderberg und Kra-
kauhintermühl des Bezirkes Murau. Sie ist ganz gebirgig, und enthält das Sölker-
Alpental mit seinm 5 Nebentälern am Wafferscheide-Gebirg. Der Änollenstein
(8207 W. F.), der Tattermann und der Dönegg (7074 W. F.) sind ihre höchsten
Berge. In diesem üuellengebiete des Groß-Sölkbackes sind 12 Seen von 1 bis
11 Joch. Die Häuser find größtmteils zerstreut, und nur in Ed (Fleiß). Mößna
und St. Nikolai (Vikariat) in kleinen Gruppen beisammen.
6) Die Gemeinde Sonnberg (7871 I., 314 Nw.) schließt sich nördlich
an St. Nikolai an, gränzt westlich an Groß-Sölt und ist ganz gebirgig. Beson-
ders zu bemerken sind: die Mathilden-Alpe, der Schattenberg und der Tonnberg.
Die Ortschaften find Sonnberg und Walchen; außer diesen hat die Gemeinde noch
zwei Gegenden: Schattenberg und Walchengraben. Die Häuser sind zerstreut und
nach Oeblarn eingepfarrt. Oestlich im Nrgebirge befindet sich das Gold-, Silber-,
Kupfer- und Schwefelbergwerk Walchen. Vom Orte Walchen führt ein Sakzuweg
und eine Eisenbahn zu dem ^ Stunde entfernten Bergbau, welcher schon
im 15. Jahrhunderte bestand, und in vielen Stollen betrieben wird. Der Zug des
Walckenberger-Erzgebirges erhebt sich nächst Oeblarn und streicht gegen S.
Der zwischen den Gebirgschichten eingelagerte Schwefelkies (die ßrzart des La-
gers) ist ziemlich mächtig. Das Walchner-Tonschiefergebirge wird von einem mäch-
tigen, grobkörnigen, weißen Kalklager durcksezt. Auch Quarzgänge mit Spuren
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen