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Z44 Amtsbezirk Vlari»,Zell.
4) Die Kat. Gm. Aschbach (29.823 I., 2238 Bw.) liegtsüdl.von den
beiden vorigen, und nimmt das ganze Aschtal ein. Gegen S. im Quellengebiete
des Aschbaches am Seeberge, befindet sich die Gebirg-Musterwirtschaft Sr. k. H.
des Erzherzogs Johann, der Brandhof, wo in einem Gärtchen die sel.
tenften Alpenpfianzen Europa's gepfiegt werden, und ringsherum viele Iagdtiere,
besonders Hirsche, Gemse, Rehe, Auer-, Schild- und Birkhähnen u. s. w. sich
aufhalten. In demselben Quellengebiete, in den nordwestl. Niederungen des Veitsch-
gebirges lc., in Gollrad, in der Rotsol, am Niederalpel und an der Solenalpe
kommen mächtige Lager von Spateisenstein und anderen Eismerzm im Grauwaken-
gebirge vor. Die in Gollrad (in 8 Stollen) und in der Rotsol ausgebeuteten
Erze werden zum k. k. Gußwerke gebracht, welches an der Einmündung des
Aschbaches in die Salza liegt. Dieses großartige Gußwerk (2292 W. F.) mit
seinm verschiedenenen Nebenwerken, der Kanonenbohrerei. welche jährlich eine be«
deutende Zal von Kanonen des größten Kalibers liefert u. s. w., hat 4 Filial-
kirche und Schule, 4 Bruderlade. 1 Arbeiter-Krankenhaus. 4 Doktor der Medizin
als Werksarzt. 1 Werkschirurgen im Gußwerk und 1 in Gollrad. Die kleine
Ortschaft Greut liegt an der Sttaße des Salzatales und an der Gränze der Kat.-Ge-
meinde
5) Weirelboden (19778 I., 487 Bw.), welche westl. auf Aschbach folgt, und
mit dieser Kat.-Gm. eine Orts-Gm. bildet. Auf jeden Bw., derm die meisten
Holzknechte sind, entfallen über 40 Joch Vodenfiäche. Der vierte Teil dieses Bo»
dens ist unproduktiv. Die Salza stießt gegen W. mitten durch die Gemeinde,
und nimmt im Pfarrorte Weilelboden (2420 W. F.) den von N. zuströmen»
dm Radmerbach auf. Hohe. beinahe senkrecht abfallende Felsenwände begränzen
das enge Tal, und lassen zu einer Anpflanzung nur an wenigen Stellen Raum.
Die Weiber und Kinder der Holzarbeiter sammeln in der Gegend die eßbaren
Schneien, um sie in Gruben zu füttern und dann zu verkaufen. Dasselbe ge-
schieht auch im wildromantischen Orte Gschöder, wo das Tal schon etwas weiter
und kultivirbarer ist. Am Wege dahin find die weißschäumenden Klefferbrun.
nen in der Nähe des Presmi-Durchschlages, dann südl. von Weilelboden die
gemsenreiche Ringhöl l (5094 W. F.) mit dem Aufgang zum Hochfchwab merk«
würdig. Im Hölltal kommt eine schmuzig-weiße, tonige Erde vor, welche zur
Verfertigung von Pfeifen nach Schenmiz :c. verführt wird. Im Rotmoos an der
Kräuteringalpe (6042 W. F.) ist ein Torflager. Im Dürradmer, am Wege
nach Wellelboden, befindet sich eine Quelle, welche ein weißes Sediment nie-
derschlägt ').
vr. Macher's Topografie von Maria-Zell. Wien 1832. 4. Auflage als
Andenken. Graz, bei Ferftl, 1857.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen