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Amtsbezirk Ober-Zeiiing. 263
verdienst hat. ist in ihren Sitten und Gewohnheiten, so wie in allen ökonomischen
VerhÀltnissen von den weftl. Nachbarn nicht verschieden. Kretinische Menschen kom-
men besonders in Oberzeiring und St. Oswald vor. Zwillinggeburten sind
bÀufig - auch Drillinggeburten kommen nicht selten vor. Die beschwerlichen Ar-
beiten im Feld und Wald u. s. w. bei oft raschem Witterungwerel geben hÀusig Ver-
anlassung zu EntzĂŒndungen der Brustorgane, zu Herzfehlern, Gichtleiden und ihren
FolgeĂŒbeln. AuĂer Blattern sind bier keine herrschenden Epidemien vorgekommen.
Als Armen- und Krankenanstalten sind zu bezeichnen: das BĂŒrger-
spital in Oberzeiring und die Vruderlade der Heiringer-Gewerkschaft. Sani tÀt -
Personen sind: 4 Doktor d. Med. in Oberzeiring. 2 WundÀrzte (in Oberzei-
ring und St. Oswald) und 7 Hebammen. Abdeker sind in Möderbruk und Pu-
fterwald, AfterÀrzte keine im Bezirke.
L. Katastral-Gemeinden.
Die 10 Kat.-Gm. des Bezirkes befinden sich sÀmmtlich im oberen Gebiete des
Pölsbaches, sind in 6 Pfarren eingeteilt und von W. gegen O. und S. in folgender
Ordnung gereibt:
4) Die Gm. Pusterwald am gleichnamigen Bache (18,370 I., 676 Bw.)
grĂ€nzt mit dem Hochwart und SchieĂegg westl. an den Bez. Oberwöl; und nördl. an
den von Rottenmann, und zieht sich in einem 6 Stunden langen Graben fort. Sie
hat auf 1 Qd.«Ml. nur 339 Vw.. fo daà auf jeden Vw. 27 Joch entfallen. Der Bach
entspringt aus dem mit Saiblingen besezten Wildsee (2 I.) auf der Maieralpe mit
einem Waffenall. Das Dorf Pusterwald hat 1 Vikariat. Oestl. davon ist 2) die Gm.
Nretsteinamgleichnamigen Bach (15.855 I.,609Bw., Pfarre) mitdem Zwinger-
egg (6833 W. F.), dem Vruderkogel (7258 W. F.) u. 2 Seen. Ostl. davon am Pölsbache
sind'die Kat.-Gm. 3) Et. Iohann-Sonnseite oderam Tauern (8680I., 501
Bw., Pfarre) an den AbhÀngen des Vösenstein; 4)Hohentauern (16,094 I.,
356 Bw., Pfarre) zwischen dem Nösenftein, Triebenstein und Griesftein in
einer schauerlichen Gegend mit 3 Seen und dem Saubach, welcher in seinem
felsigen Bette auf eine Streke verschwindet (au? die Qd.-Ml. kommen nur 213
Bewohner); 5) St. Johann - Schattseite (6006 I.. 223 Bw.), sĂŒdl.
von den beiden frĂŒheren an der Nord- und Ostseite der westl. Hochgebirge.
Im VĂ€rentale dieser Gemeinde steigen 7 Epringauellen von niederer Temperatur
aus Gneisfelsen auf. (S. 64.) Weiter sĂŒdl. darauf folgt die Gm. 6) Möder-
brugg (3432 I., 603 Vw.) mit dem gleichnamigen Dorfe am ZusammenflĂŒsse
des Pusterwald-und Pölsbaches. dem Schlosse Propstei-Zeiring, dem halbverfallenen
Schlosse Hainfelden, einem Eisenschmelzwerke und mehren EisenhÀmmern. Oestl.
von Möderbrugg schlieĂt sich die Gm. 7) Oswald (6337 I., 726 Bw.) an.
Ihr höchster Berg ist der Nosenkogel (6055 W. F.). Sie hat eine Pfarre, eine
KreuzsĂ€ule vom Pestjahre 1714. dann 1 Wundarzt und 1 Hebamme. SĂŒdl.
davon liegt die Gm. 8) Unterzeiring (2590 I . , 344 Bw.) am Pölsbach,
und östl. von dieser 9) Oberkurzheim (2474 I., 338 Bw.).
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen