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280 Amtsbezirk Leoben.
1644 Hieher versezt. In demselben bestehen längs des Vaches 14 Eisenerz-
Schmelzwerke (Radwerke, Blahhütten). von denen 13 in eine Kommunität (Rad«
meister-Kommunität) vereiniget find, welche ihre Erze (Spateisenstein) gemeinschaft«
lich im Erzberg gewinnen, vom Präbühel nach Vordernberg verführen und jährl.
bei 210,000 Ztr. Roheisen erzeugen. Die Bergwerkarbeiter haben eine Bruderlade
gegründet, aus welcher ihre Mitglieder in Krantheitfällen u. dgl. unterst üzt werden.
o) Die 3. Gemeinden-Gruppe der Nordpartie beginnt östl. von Waasen
mit der Gm. 29) Juden dorf (1185 I., 209 Bw.) wo einst viele Juden hausten.
Am Mosckkenberge wird Glanz- und Braunkohle gewonnen, wo ein Teil des La-
gers seit längerer Zeit im Brande ist. Ein zweiter Steinkohlenbau wird im See-
graben betrieben. Oestl. davon ist die Gm. 30) Prentgraben (806 I.. 156
Vw.) mit dem Himbergegg (4242 W. F.), wo eine weitreichende Aussicht ist.
dann einer Pfarr am Veitsberg und ^ Stunde davon einem Braunkohlen-Bergwerk;
weiter östl. 31) Pro leb (779 I.. 190 Bw.) mit einer Lokal-Kurazie und 32)
Köllach (706 I. 104 Nw.), dann 33) Kletschach (1935 I., 127 Bw.)
mit dem Kletschachkogel (4594 W. F.).
Die Süd partie des Bezirkes mit 15 Gm. besteht aus 3 Gemeinden-
Gruppen: der westlichen, der Gruppe von Leoben, und der östlichen.
ä) Die westliche Gruppe beginnt mit derGm. 34) Lichtensteiner-
berg. Kraubat gegenüber (793 I., 63 Bw.), mit einem Bergbau auf Toneisenstein und
Vohnenerz. welche wie in Kraubat in Serpentinlagern vorkommen. Oestl. folgen:
35) Niederdorf (753 I., 88 Bw.) an der Mm- 36) St. Stefan
(275 I.. 261 Bw.). am Ausfiuße des Lobmingbaches in die Mur mit einer Pfarr,
1 Wundarzt und 1 k. k. Bohrwerk. Südl. daran, im Lobming-Vachgebiete, ist die
Gebirgs-Gm. 37)Lobming (8068 I., 663 Bw.) mit dem Speikkogel der Gleinalpe
(6327 W. F.), welche eine der schönsten Aussichten des Landes bietet. In Lobming
ist etn k. k. Gußwerk. Im östl. darauf folgenden Lainsack-Bachgebiete sind die Gm.
38) Vorder-Lainsach (1389 I., 200 Bw.) am Ausflüsse des Baches in die
Mur, und 39) Hinter-Lainsach (5071 I., 189 Bw.), im Üuellengebiet des-
selben; weiter östl. folgt 40) S chladnizgraben(4803I.. 272 Bw.) am gleich-
namigen Bache mit vielen Gebirgen; 41) Prettach (1318 I., 218 Bw.) mit
dem gleichnamigen Dorf an der Mur; 42) Gößgraben (5445 I., 172 Nw.)
im Üuellengebiete des Gößbaches mit dem von Leoben' nach Fronleiten führenden
sogenannten Diebsweg; dann 43) Göß am gleichnamigen Bache (1225 I.. 453 Bw.).
Das Dorf Göß liegt am Ausflüsse des Vaches in die Mur, '/; Stunde
südl. von Leoben, hat 1 Pfarre, 1 gut dotirtes Armen-Institut, 1 Armeuspital für
45 bis 20 Pfründner mit einem Fonde von 29,000 fi. und 1 Wundarzt. Hier
befindet sich auch das Gebäude des schon i. I. 1002 gegründeten Aencdiktiner-
Nonnenstiftes Göß, welches später zur Residenz des Bischofs von Leoben, und im
I. 1797 dem General Napoleon Buonaparte zum Hauptquartier diente. Auf dem
Wege i« den Gößnizgrabm ist eine Wallfahrtlapelle .Maria vom kalten Brunnen",
unter deren Altar eine erfrischende Quelle hervorsprudelt, welche für heilsam gilt.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen