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300 Amtsbezirk Mürzzujchlag.
lach; endlich 32) Krieglach-Schwöbing (1772 I., 468 Vw.), welche Ge<
meinde an die Bezirke Mürzzuschlag und Borau gränzt.
4. Amtsbezirk Mürzzuschlag.
». Uebersicht.
Der Vez. Mürzzuschlag folgt östl. auf dm Vez. Kindberg, gränzt nördl. an
den Bez. Maria-Zell. südl. an den von Voran im Grazer-Kreise und östl. an
Nnteröstreich. Er umfaßt die Quellengebiete des Mürzflusses und den östlichsten
Teil des schönen Mürztales, ist besonders in der nördl. Partie sehr gebirgig und
wird auch in S. durch den östlichsten Teil der zetischen Gebirgskette eingefaßt,
deren höchsten Punkt der Swlegg (5625 W. F.) bildet. Der Mürzfiuß windet sich
von seinem Ursprünge an zwischen Felsengebirgen hindurch uud tritt erst beim
Markte Mürzzuschlag in das breite Mürztal hervor, wo er sich mit dem von O.
kommenden Fröschnizbache vereiniget.
Die Hauptkommerzial-Straße zieht anfangs an der Mürz, dann
am Fröschnizbache fort. bis sie an der Höhe des Semmering nach Oestreich über«
tritt. Dieselbe Richtung nimmt die StaatsMmbahn. Von der Hauptstraße zweigt
sich in Mürzzuschlag die Neuberger»Straße ab. welche am linken Ufer der Mürz. über
Neuberg und Mürzsteg verlaufend, das Niederalpel überschreitet und die Verbin«
bung mit Maria-Zell herstellt; dann trennt sich von dieser Bezirksstraße in Ka»
pellen eine Seitenstraße durch die Raren nordöftl. nach Reichenau. In der Ort»
schaft Scheiterboden zweigt sich ein Fußweg nach der Frein ab, welcher am Wasser«
fall zum todten Weib vorüberführt (S. 66 u. 304).
Das Kl ima ist im breiteren Mürztal ziemlich mild, Frühjahr und Herbst
find angenem, der Sommer heiß; dagegen ist das Fröfchniztal schon sehr den ran»
hen Winden ausgesezt und in den meisten Gebirgen und Gräben herrscht ein wahres
Nlpmklima. Besonders in den Gebirgen des obern Mürzgebietes beginnt der
Winter spätestens zu Allerheiligen, und endet gegen den Mai. Im Tale der Mürz
selbst ist das Klima jedoch milder als in Maria-Zell.
b. Boden- und Bevölkerung-Verhäl tn isse.
Der Bez. Mürzzuschlag enthält 7,g Qd..Ml. mit 10,477 Bw. in 21 Ka«
tastral« (8 Orts-) Gm. Auf jede Qd.-Ml. kommen 1296 Nw. und auf jeden
Bw. 7,7 Joch Grund. Von dieser Bodenfläche sind 8.5 "/„ unproduktiv, 50«/«
Wälder, 11 «/o Grasland, 20°/« Brände und nahe an 10«/„ Eggarten; Aeker,
und Vauarea nehmen kaum 1 "/<> ein.
In den nördl. Grauwaken- und Kalk-Bergen wird Spateisenstein, Schwerspat,
gediegmes Kupfer n. s. w. gewonnen; die südlichen Nrgebirg-Formazionen geben wenig
mineralische Ausbeute, haben aber einen schönen Waldwuchs und üppige Alpenweiden.
Der Fruchtboden ist in der Nähe der Mürz hie und da schotterig, gro«
ßenteils aber lehmig und sehr fruchtbar, an dm Vergabhängen hingegen steinig, mager,
seichtgründig, in der Rordpartie besonders steil gelegen, und mituntn viel eisen«
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen