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Hauptstadt Graz. Uebersicht. 313
seinen nachteiligen Einfluß auf den Gesundbeitzustand und selbst auf die Mortalität-
Verhältnisse auszuüben nicht säumen werde. Mit dem rechten Murufer ist die
innere Stadt durch die große Kettend rüke an der Murgaffe und durch die
hölzerne, sogenannte Notbrüke beim Gebäude der k. k. Militär - Montur«Kom-
mission (dem ehemaligen Kloster der barfüßigen Karmeliter-Nonnen) in Verbin«
düng gebracht.
d) Die Ansicht von Nestgraz ist ebenfalls gegm N. die fchönste.
Oberhalb des Kalvarienberges tritt die Mur an der Weinzödelbrüke aus dem en<
gen Gebirgstal in das breite Grazertal hervor. Auf dem linkseitigen Höhenzug,
welcher das Murtal begränzt, erblitt man von vorne die Cholera-Kavelle,
weiter rükwärts die Ruinen der alten Burg Gösting, und in der Ebene das neue
Schloß Gösting am Eingänge nach Tal. Im Hintergrunde erheben sich die Gebirge
stufenweise, und in der Höhe schaut der Speikkogel der Oleinalpe bervor. Den
Ruinen von Gösting südl. gegenüber erbebt der langgedehnte Plabutsch, sein
Haupt mit der Fürstenwarte gekrönt. Weiter südl. schließt sich demselben der
Gaisberg an, mit dem niedlichen Kirchlein St. Johann und Paul, dann der hohe Buch»
logel und der Florianiberg mit seinem freundlichen Küchlein, An diesem westl.
Bergige liegen zalreiche Gebäude und Ortschaften der Umgebung Graz: das
Schloß Eggenberg. St. Martin, Straßgang und an den lezten südl. Niederungen
das Schloß Premstätten. an welchem die Köflacher-Eisenbahn rechts vorüberzieht.
Unter den Kat.-Gemeinden (Viertel) von Ostgraz, nimmt das Viertrl Kal-
varie die nördlichste Stelle ein, hat aber außer feinem oben bezeichneten Ton-
schieferfelsen, dem Kalvarienl'erg mit der Pfarrkirche, mitten in grüner, mit netten
Häuschen bestreuter Au, nichts Auffallendes. Die südl. darauf folgende Gemeinde
Lend, vom Anlanden der Mur-Flöße fo genannt, zeigt schon mehr ansehnliche
Häuser, einen großen Plaz, die Artillerie-Kaserne und das Priester-Versor-
gung haus. Das Viertel Mar ia-Hi l f erscheint als eine der ansehnlichsten
Partien von Ostgraz. Unter den Gebäuden desselben zeichnen sich aus: Die
Pfarrkirche und das Minoritenkloster von Maria Hilf, gerade dem Schloßberg gegen-
über, dann das Kloster der barmherzigen Brüder mit seinen schönen Kirch-
türmen, viele hübsche Privathäuser und. weiter entfernt, das Mutterhaus der
barmherzigen Schwestern mit einem schönen, im romanischen Stile neu
erbauten Küchlein in der Labornergasse.
Hinter diesem Viertel liegt die gegenwärtig interessanteste Gemeinde, das
Viertel Elisabet. Ziemlich im Vordergrunde erscheinen die größeren Kasernen und
die Pfarrlirche St. Andrä mit der k. k. Militär-Erziehung-Anftalt (vormals Domini-
kanerkloster). rechts das alte. bescheidene Bürgerspital mit seinem gotischen
Kirchlein, weiterhin über dem Mühlgang, welcher die Gemeinde durchschneidet, das
Kloster der Elisabetinerixen. das Transport-Sammelhaus, und links ab die
Lazaretkaserne, einst ein Lazaret für Pestkranke. Einen besonders fchönen Anblil
gibt die neu angelegte, breite Annengaffe, welche zum Eisenbahnhofe und bis zur
Eggenwger-Allee führt. In dieser Gaffe fällt besonders der landwirtschaftliche
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen