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Hauptstadt Graz. Klima ,c. 31g
Auch die Blüte- und Erntezeit steht mit diesen Beobachtungen im Gin«
Nange. Die Primeln und Veilchen blühen schon mit Ende März und Anfangs
April. Die Schwalbe kehrt am 3. April, oft noch im März zurük; die Roßka-
stanie belaubt sich gegen Ende April, die Buche Anfangs Mai; die Birn« und
Apfelbäume stehen zu dieser Zeit in voller Blüte. Der Roggen blüht mit Ende
Mai und reift Anfangs Juli, die Weinlese fällt in die Mitte des Oktober. Dies
ist die beiläufige Regel; allein nach Dr. I. Marko's 20jährigm Beobachtungen
von 4826 bis 4846. ergeben sich bedeutende Differenzen. Es blühen die
Aprikosen zwischen dem 26. Mäiz (1846) und 30. April (1839), die Birnen
zwischen dem 30. April und 8. Mai. die Quitten zwischen dem 28. April und
29. Mai, der Roggen zwischen dem 11. Mai (1841) und 2. Juni (1837).
Reife find im Frühjahr und Herbst gewöhnlich; im Jahre 1857 aber ereignete
sich der unerhörte Fall. daß der Reif in der Hälfte Juni. nach einem Schneesall
auf den Gebirgen, großen Schaden anrichtete.
o) Luftdruk. Feuchtigkeit und Niederschlage. Im ganzen
Jahre beträgt der mitt lere Luftdruk 27,7„8 Wiener-Zoll beim Stand-
ort des Barometers im Ioanneum. und ist gleich jenem des Monats Sep-
tember. Der höchste Barometerstand ergab sich mit 28.^o, und der nie»
drigfte mit 26.^2 W. Z. (im Febr. 1843 mit 26,7^ und im Febr. 1857
mit 28.,,, Z.).
Der mittlere Wassergehalt in einem Wiener Kubikfuß Luft ist 3,<>8
Wiener-Grane; der höchste zeigte sich im Juli mit 5,^ W. G. und der nie-
derste im Jänner mit 1 .^ W. G. Die Regenmenge ist vom Februar bis
Juli im Steigen und dann bis Februar mit geringen Abweichungen wieder in
Abname; die geringste beobachtete man im Dez. mit 42,^ Wiener-Kubik-Zoll und
die größte im Juli mit 626,^ W. K. Z. Der meiste Schnee fällt im Jänner
(159.H7 W. K. Z.), der wenigste im April (19.^ W. K. Z.) unter den Schnee-
monaten Oktober bis April. Vom Mai bis Oktober sieht man in der Regel keinen
Schnee in den Tälem. doch die Gebirge sind auch in diesen Monaten häusig weiß
umkleidet, und senden ihre scharfen Winde durch das Grazer-Tal. Im Ganzen
hat das Jahr etwa 100 Regen- und 50 Schneetage, und die mittlere Iahres-Regen«
und Schneemenge beträgt auf der Fläche eines Quadrat.Fußes 4226,? W. K. Z..
darunter die Schneemenge 470,, zW. K. Z.
6) Winde. Luftelektr izi tät u. f. w. Herrschende Winde zeigensich
von SO.. S.. SW., N. heftige Winde sind selten. Der obere Teil der
inneren Stadt, in welchem sich die meisten Heilanstalten befinden, ist zuweilen
starken Rordo st winden ausgesezt, während die tiefer gelegenen Teile der-
selben durch den Schloßberg dagegen geschüzt sind. Der Westwind weht am
seltensten. Nach den Jahreszeiten herrschen im Frühjahre S.. SO.. O.. NW.,
im Sommer S., N., SW.. NO., im Herbste S., SO.. N., SW., im Winter SO.,
S.. SW., NO. Die Luftelektrizität ist vorherrschend positiv im Iuniund
Juli, sehr werelnd in den übrigen Monaten. Die Gewitter steigen gewöhnlich
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen