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349 Hauptstadt Traz. UniversitÀt.
tragen hatte, im Jahr 1583 zu einer Akademie und UniversitÀt, welche
auch vom Papste S i r ius V. und Kaiser Rudolf I I . die BestÀtigung erbielt.
Bis zum Jahr 1778, wo auch die juridischen Studien beigefĂŒgt wurden, enthielt
die UniversitÀt nur das akad emische Ginmasium, das silosofische und das theologische
Studium, und somit nur die filososische und theologische FakultÀt. Im Jahre
4782 wurde diese UniversitÀt, nachdem sie 196 Jahre bestanden, in ein Lizeum
verwandelt mit Beibehaltung des Recktes, Doktorgrade der Theologie und Filosofie
noch ferner zu erteilen. Nach 45jÀhriger Unterbrechung (i. I. 1827) wurde das
Lizeum zu Gra; vom Kaiser Franz I. wieder zur UniversitÀt erhobm, und er-
hielt den Namen Karl-Franzens-NniversitÀt.
Die medizinisch-chirurgische Studienanstalt. welche schon i. I.
1776 mit Errichtung einer anatomischen Kammer und Anstellung eines ordentli-
chen Lehrers der Anatomie begonnen, wurde bis in die neueste Zeit als ein Teil
des Lizeums und der UniversitÀt betrachtet. GegenwÀrtig bildet sie eine
von derselben ganz unabhÀngige Lehranstalt, welche im Artikel der SanitÀt»
an stalten ihren Plaz finden wird.
Der akademische Senat der UniversitÀt besteht aus einem Rektor Mag»
nifikus, 1 Prorektor, 3 Dekanen und 3 Prodekanen lder theologischen, juridischen
und filosofislben FakultÀt). Das Professoren-Kollegium der theologi-
schen FakultĂ€t hat auĂer dem Dekan und Prodekan nur noch drei ordent«
liche. das der juridischen FakultĂ€t vier ordentliche und drei auĂerordentliche Pro-
fessoren als Mitglieder, leztere noch zwei Privat-Dozenten. Das Professoren-Kolle-
gium der f i l osofischen FakultĂ€t hat auĂer dem Dekan und Prodekan 6 ordent-
liche. 1 auĂerordentlichen, zusammen 7 Professoren als Mitglieder, 3 Supplenten,
1 Assistenten und 6 Lehrer neuerer Sprachen und Fertigkeiten.
In Bezug auf Natur- und Heilkunde wurden im Jahr 1857 in der
f i l osofischen FakultÀt folgende GegenstÀnde vorgetragen:
«,) im Winter-Semester: 1) Erperimental-Fisik fĂŒr Hörer der Farmazie,
2) demonstrative Ărp.-Fisik mit Nebungen im Gebrauche fisikalischer Apparate. 3) allge-
meine farmazeutische Chemie (unorganische Verbindungen), 4) praktischer Unterricht in
der analitischen Chemie, 5) Anleitung zur DurchfĂŒhrung wissenschaftlicher Untersuchun-
gen, 6) wissenschaftliche Zoologie mit besonderer RĂŒksicht auf die Farmazie, 7) praktische
zoologische Uebungen fĂŒr Lehramts-Kandidaten. 8) Fortpstanzuuggeschichte der Tiere,
9) Morfologie und Sistematik der Kliptogamen. 10) Histologie und Biologie der
Pflanzen, 11) allgemeine und speziele Mineralogie fĂŒr Farmazeuten;
d) im Sommer-Semester: 1) demonstrative Elperimental-Fisik mit
Nebungen im Gebrauche fisikalischer Apparate und Optik, 2) ĂŒber Gebirge, 3)
allgemeine und farmazeutische Chemie (organische Verbindungen). 4) Geologie, 5)
praktische Nebungm und Demonstrazionen in der analitischen Chemie. 6 farmazeu»
tische Zoologie, 7) Morfologie und sistematische Botanik mit besonderer Hinsicht
auf die Medizinalpfianzen, 8) praktische zoologische Uebungen fĂŒr Lebramts-Kandi«
daten. 9) Geognosie. 10) mineralogische Kolloquien.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen