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384 Hauptstadt Oraz. «anitäl-Personale.
o) Das Apotheker-Personale bestand aus 11 Magistern der Far«
mazie, und zwar aus 9 Zivil-Apothelen-Besizern, dem Apotheker der barmherzigen
Brüder und dem Militär-Apotheker-Senior. In jeder Apotheke ist wenigstens 1
Gehilfe, welcher die Lehrlingprüfung abgelegt hat. Einige dieser Gehilfen find auch
Magister der Farmazie.
ä) Geprüfte Hebammen, welche als solche ihre Kunst überall frei
ausüben dürfen, befinden sich in Graz 92, worunter 4 angestellte.
e) Eigentliche Tierärzte (Magister der Tierheilkunde) sind nur
der k. k. Landestierarzt und der Professor der Tierheilkunde. Kurschmiede (Pferde«
irzte) mit 2jährigem Kurse find 7 und mit einjährigem Kurse 6 — sohin im
Ganzen nur 4 5 tierärztliche Individuen (nebst einigen Militär-Kurschmieden) in Graz.
Vergleicht man das ärztliche Personale mit der Bevölkerung der Stadt
(65.000). w entfallen auf jeden frei praktizirenden Arzt oder Wundarzt 783. und
auf jeden Arzt und Wundarzt überhaupt (da auch die Gewerbchirurgen allenthalben die
interne Praiis ausüben) nur 528. dann auf jede Hebamme 706 Bewohner. Auf
jede Hebamme kommen bei dem Umstände, daß in der Stadt (außer dem Gebär-
hause) jährlich bei 1500 Geburten vorfallen, nur 16 geburthilfliche Leistungen im
Jahre. Von den 423 Aerzten und Wundärzten sind 26 Doktoren und 7 Ma-
gister oder Pattone im Zivil, dann alle Militärärzte und -Wundärzte, zusammm
59 Individuen teils mit Gehalt oder Bestallung öffentlich angestellt, teils mit Pen-
sionen beteilt, und die bürgerlichen Wundärzte leben mitunter von den Erträgnissen
ihrer Offizinen, so daß eigentlich nur 64 mit ihrer Existenz lediglich auf die Pri-
vatpraris angewiesen sind. (S. 187.)
Zur Ausübung der Sanitätpf lege in der Hauptstadt, insoferne sie die
Ausübung der medizinischen Polizei und die Behandlung der Armen in ihren Woh-
nungen betrifft, sind seit d. I. 1835 3 Armenfisiker vom Magistrate angestellt.
Der 1.. mit 315 fl. öst. W. besoldet, besorgt die Sanitätgeschäfte in der inneren Stadt,
dann im Viertel Iakommi und Harmsdorf, der 2. und 3.. mit je 315 fi. öst. W.
Bestallung, in der Murvorstadt und in den übrigen Vierteln des linken Murufers.
Den Armen-Fisikern sind bei der großen Ausdehnung, ihrer Bezirke 9 Substituten
beigegeben, welche den Dienst unentgeltl ich versehen. Die Armenärzte haben
auch die Kuh voken« Impfung zu besorgen; es kann jedoch keine rechte Ueberficht
in diesem Geschäfte erzielt werden, da die Impfung nebenbei auch von vielen Privat-
ärzten und «Wundärzten ausgeübt wird. welche felten einen Bericht darüber abgeben.
Außer den Armenärzten sind 3 ständische Fachärzte: ein Augenarzt und
ein Geburthelfer für Arme und ein Hipster 8anit»ti» (Todtenbefckauer) mit
je 315 fl. öst. W. Gehalt angestellt.
Zu den öffentlichen Sanitätpersonen gehören noch: Die Professormund
Primarärzte der med.-chir. Lehranstalt und der Heil- und Versorgung-Anstalten. 1
Polizeiarzt. 1 Polizeiwundarzt (welchem zugleich die Neberwachung und Untersu-
chung der Prostiwirten obliegt). 1 Gerichtsarzt und 1 Gerichts-Wundarzt, dann 1
Hausarzt und 1 Haus-Wundarzt im l. k. Strafhause, endlich außer den 2 O«>
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen