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Hauptstadt Graz. Mediz-chir. Lehranstalt. 293
Jene SchĂĽler, welche einen Jahrgang bereits zurĂĽkgelegt haben, und dann
ihre Studien unterbrechen, können in den höheren Jahrgang nur dann (ohne
höhere Genemigung) aufgenommen werden, wenn die Unterbrechung nicht länger
als ein Jahr gedauert hat (Studhk-Dek. v. 19. Apr. 1834).
Im J a h r e « 8 5 » wurden an dieser Lehranstalt für Wundärzte
folgende V o r t r ä g e gehalten:
H. Im 1. Jahrgang:
a) Im Wintersemester: 1) Ueber Fisik an allen Schultagen von 8—9 Uhr
(später von ^10—^11 Uhr) Morgens vom Prof. Dr. Eduard Schäfer. 2) Ueber
Einleitung, Geschichte der Anatomie, allgemeineAnatomie. als Histologie, Ofteologie.
Sindesmologie und Miologie, so wie ĂĽber topografische Beschreibung der Kno-
chen-, Knorpel- und Fasergebilde und der Muskeln, vom Prof. Dr. Franz Mayer,
an Schultagen von 11—12 Uhr Vormittags. 3) Die praktischen Uebun-
gen an Leichentische werden täglich von 4 bis 7 Uhr Abds. unter Leitung desselben
Professors vorgenommen').
l)Nllch dem durch Allerh. Entschl. vom 2. Apr, »838 genemigten Regulativ der 2 e-
zir-Anstalt (Studht.<Dekret vom 7. April 1838, Z. 2218) sind alle ordentli-
chen Hörer der Chirurgie verpflichtet, sich in der »natomischen Eezir-Anstalt zu
üben (§, l). Der E in t r i t t wird den Schülern unentgeltlich gestattet (z. 2).
Die Leitung und den Unl erricht leistet der Vorsteher dieser Anstalt, oder
dessen Stellvertreter (§. 3). Jeder Schüler hat sämmtliche Muskeln, dann das
Präparat« zu liefern (§. 5). Die Leichen teile werden den Schülern unent-
geltlich verabfolgt (§. 6). Nur regelmäßig und mit Aufmerksamkeit präpaiirte
Jahre zu liefern (§. t t ) . Jeder Schüler hat feine eigenen Instrumente mit-
den von der Anstalt ausgefolgt. Schwämme. Handtücher u. s. w. hat jeder Zög-
ling ebenfalls zu besorgen, und am Schlußc der Arbeit in dem ihm eingeläumten
Kästchen zu verwahren :§. 12). Frische Kadaverftüke dürfen nicht verschleppt wer-
den, und kein Teil darf in der Regel länger als 5 Tage im Sezir-Taal bleiben
<§§. l2 und l6». Besonders gelungene Präparate werden mit dem Namen
der Kandidaten im k. t. Universität-Museum aufgestellt (§. >7).
Der anatomische Hörsaal, in welche« überhaupt die meisten Vorlesun-
gen gegeben werden, befindet sich im ersten Etot des Lehrgebäudes im Hofe des
allgemeinen Krankenhauses, ist licht und sehr zwekmäßig eingerichtet. In demselben
Hause ist ebenerdig der geräumige und lichte Sezir-Saal wit steinernem Hoden,
tinem Stein- und mehren Holztischen und einem Wafferbelen, in welches das
frische, vom Rosen berge hergeleitete Wasser zuflieĂźt. Neben dem Sezir-Saal
ist eine anatomische Küche. Da« anatomische Präparaten-Zimwer «it237
aufgestellten Präparaten befindet sich im l. Stok desselben Gebäudes.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen