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422 Amtsbezirk Voitsbelg.
Afterarztinen üben eine ausgedehnte Praxis und verstehen es, sich vor Strafe zu
schüzen.
e . K a t a s t r a l - G e m e i n d e n .
Die Gemeinden des Bezirkes gruppiren sich nach den Bachgebieten der Söding,
der Kainachquellen, des Gradenbaches, der Gößniz und dem Flußgebiete der Teigitsch
um das Zentrum, nämlich das Kainach-Flußtal, mit welchem alle diese Neinen
Talgebiete sich vereinigen.
») Das Söding-Vachgebiet beginnt nördl. an der Ostkette der Gleinalpen,
welche den Bez. Fronleiten begränzen, lehnt sich östl. an den Bez. Umgebung Graz,
und wird von N. nach S. von zwei Bergrecht« begleitet. Die nördliche Gemeinden«
Gruppe dieses Tales ist die von Geist tal. Sie enthält die Gebirg-Gm. 1) Glein«
alpen mit den Quellen der Söding; 2) Geisttal mit 4 Pfarr und mehren römischen
und mittelalterlichen Denkmälern und Marmorkalk-Steinbrüchen; 3) Eggartsberg und
4) Sonnleiten (6318 I., 4385 Bw.). Die südliche Gruppe bildet die Pfarre
Stal lhofen und umfaßt die 6 Kat.-Gm. 5—40) Södingberg. Raßberg. Aichegg,
Stallhofen (4 Pfarr mit vielen römischen Denkmälern. 4 Wundarzt), Muggauberg
und Kalchberg (7452 I., 2705 Bw.).
d) Das wchl. darauf folgende Üuellengebiet der Kainach nimmt die
südl. Abhänge derselben Gleinalpen, der Roßbach, und Terenbachalpen ein. Die
oberste Gruppe desselben umfaßt die Pfarre Kainach und enthält die Kat.«Gm.
44) Gallmannsegg mit dem Orenkogel der Gleinalpe, und 42) Oswaldgraben mit
der Terenbachalpe (5226 W. F.). zwifchen welchen die Roßbachalpe einen scheidenden
Zweig einschiebt; 43) Kainach (Pfarr und Wundarzt); 44) Kohlschwarz (44.496 I.,
2508 Nw.). In dieser waldigen Gruppe voll tiefer Gräben und Schluchten ent«
fallen wenig über 5 Joch Vodenfläcke auf einen Bewohner; die Bevölkerung ist
sehr Verkümmert, es kommen viele Zwerge und auch blöde Menschen vor. Kröpfe
sind fast allgemein. In der Gegend bricht schöner Sandstein und weißer, marmor»
artiger Kalkstein, welchen fchon die Römer benüzten, wie viele Monumente zeugen.
In Neuhäusel lassen interessante Ausgrabungen eine einstige römische Steinmezerei
vermuten. Die südlich darauffolgende Gruppe gehört schon den Pfarren Piber
und Voitsberg an, ist aber doch noch gebirgig, und entbält die Gm. 45—48)
Bärnbach, Hochtregist. Piberegg und Piber (6480 I.. 2433 Bw.). In Bärnbach.
wo das Kainachtal sich sehr erweitert, ist das Schloß Kleinkainack mit 4 Wundarzt.
Hier zeigen sich schon mächtige Lager von Braunkohlen, welche zu einer Glasfabrik
ausgebeutet werden. In Piber ist eine uralte Pfarre und ein k. l. Gestüt-Kommando
im früheren Herrschaftgebäude.
o) Das Graden bachgebiet liegt an den südöstl. Niederungen der Teren»
bach- und der Stubalpen. Es zerfällt in die Gemeinden-Gruppen von Graden,
Sala und Mach. Die Gruppe von Graden liegt an den zwei südl. Ausläufern
der Terenbach-Alpe, welche die Schlucht des Gradenbalbes bilden, und enthält nur
die Äat.-Gm. 49) Graden-Piber (Pfarre) und 20) Gradenberg-Piber (3956 I.,
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen