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H50 Amtsbezirk Muregg.
milienleben und die Gewohnheiten sind ganz so wie im ĂĽbrigen groĂźen Murtale.
Nur die Nindischen in den BĂĽheln weichen davon ab.
Unter den Krankheiten ist im Murtale, der vielen stehenden Wässer und
Versumpfungen wegen, das Werelfieber heimisch, wird aber nie bösartig. In den
Nerggegenden zeigen sich oft chronische Rheumatismen und Gicht. Die Tuberkulose
gehört zu den Seltenheiten, hingegen sind chronische Eingeweidleiden eine häufige
Erscheinung. Epidemisch herrschten i. I. 1834 die Ruhr in den Pfarren Muregg
und Straden. 4855 der Scharlach, 1856 die Masern in der Gegend von Muregg.
und 1857 tauchte wieder der Scharlach in derselben Gegend auf. Die Vehandlung
der Leichen geschieht hier auf dieselbe Art wie ĂĽberhaupt im Grazer-Kreise; nur
pflegt man sie mit 4 Pferden zur Ruhestätte zu fflbren (Dr. Mrich. Dr. Krautgaffer).
Die Versorgung der Armen geschieht, wie größtenteils im Lande, durch Einlegen
von Haus zu Haus. Sehr gebrechliche Arme finden in den sogenannten Haarstuben
Unterstand; in Muregg ist auch ein Almenspital. An Sanitätpersonen
sind im Bezirke: 2 Doktoren d. Med. (in Murcgg und Straden), 1 Apotheker (in
Muregg), 10 Wundärzte (in Muregg 3. in St. Anna am Kriechenb. 2. in Wein-
burg, St. Peter, Mettersdorf, Straden und Goriz je 1), 9 Hebammen und 2 Kur-
schmiede. In Ratschendorf ist 1 Abdeker. Afterärzte und kurpfuschende Weiber sind
mehre bekannt.
o. Katastral-Gemeinden.
Die Kat.'Gemeinden des Bezirkes Muregg kann man fĂĽglich auf der linken
'Murseite in 6, und auf der rechten in 2 Gruppen zusammen fassen.
Die linke Murfeite oder die Nordpartie hat folgende Gruppen:
a) Die linkseitige Murebene mit den Kat..Gm. 1—3) Muregg. Wei-
tersfeld und Lichendorf, am Straßenzuge nächst der Mur (4160 I.. 1822 Bw.).
Der M a r k t M u r e g g (1865 I. u. 891 Nw., 648 W. F.) an der
Mur, ist der Siz des k. k. Bezirksamtes mit 1 Pfarr. 1 Spital, 1 Doktor der
Medizin, 3 Wundärztm und 1 Apotheke. Die Verbindung mit dem rechten
Stromufer wird durch eine BrĂĽke unterhalten. Nordwestl. folgt K) die Gruppe
am Schwarzaubach mit den Gm. 4—7) Unterschwarza, Oberschwarza, Seibns-
dorf und Perbersdorf (2663 I., 845 Bw.), ebenfalls in der Ebene und gegen
die nördl. Anhöhen zu; öftl. von diesen e) die Gruppe des Sastbach-Gebietes
mit dem Gm. 8—18) Pichla, Hainsdorf, Ober-Rakitsch und Unter-Rakitsch in der
Ebene, dann Wnnburg, Siebing. Rohrbach, Rannersdorf. Medersdorf, Laudorf,
Zehensdorf (11,448 I., 3369 Nw.), in nördl. Richtung in der Hügelpartie des
Sasttales. In Hainsdorf ist das prächtige Schloß Nrunnsee, in Weinburg
ebenfalls ein schönes Schloß (987 W. F.). In Weinburg und Medersdorf (Met-
tersdorf) sind Wundärzte.
ä) Die Gruppe des Ottersbachtales beginnt nördl. von Muregg nach
der EinmĂĽndung des Ottersbaches m den Sastbach mit der Gm. 22) Goschdorf
(1740 I., 453 Nw.); nördl. darauf folgen die Gm. der Pfarre St. Peter 23—29)
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen