Page - 456 - in Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
Image of the Page - 456 -
Text of the Page - 456 -
i56 Amtsbezirk Radkersburg.
brunnen-Akzien-Gesellschaft. welche denselben in Verbindung mit der Kur«
anftalt Gleichmberg zum Besten der Leidenden auszubeuten sich eifrig bemĂŒht.
Diese alkalische, eisenhaltige Heilquelle hat eine Temp. von 9 « It.,
und enthĂ€lt in einem Zioilpfunde ĂŒber 27 Gran feste Bestandteile im wasserfreien
Zustande. Darunter sind: 43,4 Gr. (die HĂ€lfte) kohlens. Natron, ĂŒber 8 Gr.
kohlens. Kalkerde und Magnesie, 4 Gr. Kochsalz und 0,,^ Gr. Eisenoridul. Der
Gehalt an freier KohlensĂ€ure ist ĂŒber 13 Gr. (22,« Kub.-Zoll). Sie unterscheidet
sich von der Konstantinsquelle vorzĂŒglich durch eine geringere Menge fixer und
flĂŒchtiger Bestandteile und durch ihren Eisengehalt. Ihre Heilwirkung ist
gelind auflösend ohne die Verdauung zu stören, und wurde besonders gegen Ner»
schleimung des Magens und Dannkanales, chronischen Lungenkatarrh. Stokungen
in dm Venen, zumal des Unterleibes, gegen Blasen-HĂ€morrhoiden. Skrofeln und
Tuberkeln als Hilfteich erprobt. Dr. Ulrich in Straden (Vrunnenarzt in Iohannis«
brunn) schreibt dieser Quelle auch gegen Blasen- und Nierensteine eine auflösende
Kraft zu, und heilt durch warme Waschungen mit diesem Waffer die KrÀze in
wenigen Tagen. Der Gebrauch des Iohannisbrunnens wird auch empfohlm als
Nachkur nach dem Gebrauche der Konftantinsquelle, und als Vorkur vor dem
Gebrauche der Klausner-Stahlquelle. Im Herbste d. I. 4857 wurde die Quelle,
welche in jeder Minute 4 Eimer Waffer liefert, neu in Quadern gefaĂt, grĂŒndlich
gerÀumt, und durch Verkittung aller Zufluà von anderem Wasser unmöglich gemacht,
wodurch der SÀuerling auffallend an Klarheit und StÀrke gewonnen hat. Am Brunnen
sind auch Wohnungen fĂŒr KurgĂ€ste hergerichtet, so daĂ das Heilwasser selbst an der
Quelle getrunken, und auch zu BÀdern verwendet werden kann; hauptsÀchlich wird das-
selbe jedoch versendet, und besonders wie das Rohitscher-Waffer, als angenemes
LurusgetrÀnk mit Wein. in bedeutender Menge konsumirt.
Die sĂŒdliche Part ie des Bezirkes am rechten Ufer der Mur enthĂ€lt die
Pfarren St. Peter und Abstall. Zuerst erfcheint, der Stadt Radkersburg gegenĂŒber.
Ă€) Die Gruppe der Pfarr St. Peter mit der Gm. 36) Vorstadt
Gries (473I.. 479Bw.) zwischen dem SchloĂberg von Ober-Radkersburg und der
Mur an der Pettauer-StraĂe (Pfarr und Freithof) an der Ostfeite, dann den Gm.
37â38) Teutfchradersdorf und Plipizberg (744 I.. 278 Bw.) auf dm westl. Anhöhen.
e) Die Gruppe der Pfarr Abstall nimmt die Ebenen des rechten Mur-
ufers ein mit den Gm. 39â44) Abstall. Schirmdorf. Schöpfendorf. Sögersdorf.
Leidersdorf und Plipiz (5364 I., 2006 Nw.). Im Pfarrorte Abstall ist ein
Wundarzt und in der NĂ€he desselben, an der StraĂe, das schöne SchloĂ Freidenau.
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen