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468 Amtsbezirk Birkfeld.
Seiten der Feistriz, dann am Kulmberg die Gm. der Pfarre Puch: 64—66)
Harl. Bärndorf, Puck» (Pfandorf, 4 Wundarzt), Klettendorf, Elz und Höfimg
(zus. 4306 I.. 1974 Bw.). In der Gegend gedeiht gutes Obst, und wird auch sehr
viel Most erzeugt. Am Kulm (3070 W.F.) ist eine schöne, großartige Aussicht.
Zwischen dem Kulmberg und den Niederungen des Rabenwald ist die dritte Felsen-
schlucht des Bezirkes: Die Freiberger-Klamm, durch welche die Feistriz sich
durchwindet, an deren linken, minder steilem Ufer eine Straße nach Stuben-
berg führt.
2. Amtsbezirk Birkfeld.
H. Neb er ficht.
Dieser Bezirk liegt nordöftl. von Weiz, tm Gebiete der Feistriz. Westl. und
nordwestl. von der zetischen Alpenkette mit dem Planlogel. dem Hochlantsch und dem
Teufelstein (4700 W. F.) begränzt, wird er südöftl. von den Ausläufern derselben
bis zur Feistriz durchzogen. Westl. bildet der von der Sommeralpe südöftl. strei-
chende Vergzug mit dem Achnerkogel, dem Zez und Raisberg die Gränze gegen dm
Bezirk Weiz. Oestl. macht der Rabenwald (4025 W. F.), der Zeiselegg und
Hinteregg die Gränze gegm den Bez. Pöllau. Das ziemlich schmale Feistriztal geht
nördl. in den Bez. Voran und südl. in die Bezirke Weiz und Pöllau über. Alle
diese Gebirge besteben aus Uel'ergangslalk, Grauwaken- und Tonschiefer in der
westlichen, und aus kristallinischen Schiefergebilden (Gneis- und Glimmerschiefer)
in dm nördl. und östl. Partien. Der Bezirk ist sehr wasserreich, seine Gebirg»
quellen scheinen aber in manchen Gegmden Kröpfe zu erzeugen. Das reine, klare
Wasser in der Pfarre Fischbach soll aber in einigen Orten kropfheilend sein, wie
dies besonders von einer nie gefrierenden Quelle in der Gegend Rut bei Unter»
Diffau nächst der dortigen Schmiede behauptet wird.
Das Klima ist ganz dem des Bez. Weiz ähnlich, aber im Ganzen etwas
rauher. Die tiefen Täler und Talschluchten find naßkalt, der Luft in denselbm
fehlt die frische Bewegung, und die dichten Herbst« und Frühjahrs-Nebel ftagniren
oft halbe und ganze Tage. Die Winde von NO. bringen Kälte, von O. schönes
Wetter und Trokenheit, von NW. und W. im Winter Schnee, im Sommer Regen,
von S. Gewitter. Die Hagel, welche jährlich mehrmal von NW. nach SO. sich
entleeren, bringen oft vielm Schaden; alle 4—5 Jahre zeigt sich ein Wolkenbruch.
Tau und Regen sind reichlich. Die kalte und rauhe Jahreszeit dauert hier etwas
länger, als im Bez. Weiz. Der Sommer tritt erst im halben Juni ein und bringt
oft Gewitter, so wie der in Mitte des September beginnende Herbst viele Nebel.
d. Boden- und Bevölkerung-Verhäl tn isse.
Der Bezirk Birkfeld umfaßt 5,^ Qd.-Ml. und 9278 Bw. in 27 Katastral-
(17 Orts-) Gm. und 8 Pfarren. Auf jede Qd.°Ml. entfallen 1754 Vw. und auf
jeden Bw. 5>i I. Grundfläche. In Naintfch kommen auf jeden Bw. über 17 I.,
auf den Gebirgen überhaupt 6 -13 I.. nur in Gaisen und im Markte Anger weniger
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen