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472 Amtsbezirk Gleisdorf.
und Kirchbach begränzt ist. Zwischen den Fluß- und Bachgebieten desselben sezen
sich die Ausläufer der Weizer- und Birkfelder-Gebirge in südl. und südöstl. Richtung
fort. So streichen die Ausläufer des Rabnizberges zwischen der Raab und Rabniz
bis Gleisdorf, und der Wafferscheide-VergrĂĽken zwischen dem Raab- und Murgebiete,
welcher bis Ungarn sich fortsezt, sendet seine östl. Niederungen gegen die Rabniz und
Raab zu. Die Ausläufer des Raisberges streichen zwischen der Raab und Ilz
gegm Riegersburg, und die des Kulm, welcher als eine nur durch die Freiberger-
Klamm unterbrochene Fortsezung des Raabenwald gelten kann, zwischen der Ilz
und Feistriz bis Ilz hin. Diese schönen Hügellandstreken sind sämmtlich durch
terziäre Sedimente gebildet.
Der Bezirk bat ein viel milderes Kl ima als seine nördlichen Nachbarn,
obwol die nördl. Gebirge einen grellen Temperaturwerel und die von dort herab-
lommenden Gewitter oft verheerende Hagel bringen. Die Luft des waldigen HĂĽgel-
landes ist rein und frisch, wird aber in den Tälern, wo gewöhnlich Morgens viel
Nebel lagert und später oft drükende Hize ist, in den wärmeren Jahreszeiten durch
schädliche Ausdünstungen verunremiget. Herrschende Winde sind NO. und NW.,
welche im Winter gern Kälte und viel Schnee bringen. Der O. erzeugt auch hier
schönes Wetter und Trokenheit. der W. Regen, der S. besonders im Frühjahr und
Herbst warme und trübe Tage. auch oft anhaltenden Regen. Schnee fällt vom
Dezember bis März. vom Jänner an oft sehr viel. Regentage find jährlich etwa
4<0; Nebel. Tau und Reif sind im Frühjahr und Herbst sehr häufig; Gewitter
entladen sich im Sommer oft 6—49 mal, darunter mehrmal mit Hagel. Im
Frühjahr, welches im halben März beginnt, und im Herbst ist die Gegend den
Morgen- und Nachtfrösten ausgesezt. Der Sommer zeigt sich meist veränderlich,
aber der Herbst, welcher bis halbm. oft bis Ende November dauert, ist in der
Regel angenem.
b. Boden- nnd Bevölkerung-Verhäl tn isse.
Der Bezirk Gleisdorf hat im Umfang 0.3 Qd.-Ml. und 21.449 Bw. in 66
Katastral- (62 Orts») Gm. und 6 Pfarren. Auf jede Qd.-Ml. kommm 4053 Nw.
und auf jeden Nw. 2,^ I. Grundfläche. Die Bevölkerung ist ziemlich gleich ver-
teilt, da in keiner Gm. mehr als 5 und selbst in den Märkten nickt weniger als
4 I. auf jeden Bw. entfallen. Die terziären Sendimente bilden wesentlich dies
HĂĽgelland. Die oberen Schichten sind meist Sand- und Geschieblager aus quar-
zigen und anderen Fragmenten. An vielen Punkten erscheinen zugleich damit
Lehmschichten ohne Spuren fossiler Ueberreste, dann Kalkablagerungen von 3—4 Fuß
Höhe in der Nähe von Arnwiesen. fowie unweit Gleisdorf und bei Fünfing. Ueber
dem Kalk liegm lokere, bläuliche Tonmergelmaffen. In Wezawinkel. in der Gegmd
von Frankenberg bei Gleisdorf, dann in Gnies bei Sinabelkirchm beiĂźen unbedeu-
tende Vraunlohlenlagerungen aus. Auf diese Terziär-Ablagerungen folgt in den
Fluß- und Bachtalem die Diluvial-Formazion aus größtenteils quarzigen Geschieben
nnd Quarzsand, mit welchen diese Auswaschungtäler gefüllt sind. Das Alluvium
Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Title
- Medizinisch-statistische Topografie des Herzogtumes Steiermark
- Author
- Mathias Macher
- Publisher
- Ferstl'sche Buchhandlung
- Location
- Graz
- Date
- 1860
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.91 x 20.62 cm
- Pages
- 632
- Keywords
- Topographie, Kartografie, Statistik
- Categories
- Geschichte Historische Aufzeichnungen